Wahrheit
Wenn Tränen wegen Liebe fliesen, weint der Mensch, nicht das Leben. Es denkt nicht einmal daran, sein Haupt vor etwas, sei es noch so groß, zu beugen. Das Leben geht stetig seinen Weg, ohne zu fragen, und meist auch ohne zu antworten, und wenn es eine Antwort gibt, ist sie nie ein Prinzip. Die Antwort stimmt immer, immer so lange, bis sie nicht mehr stimmt. Die Antwort - die wahre Antwort - schwimmt auf dem Meer der Wahrheiten, und in diesem Meer sind schon viele Schiffe untergegangen.
Seltsam gehen dort die Schiffe zu Bruch, nicht immer wegen hoher See, manches mal ist es windstill, alles ruht, geht seinen Lauf: das Schiff gleitet seiden auf dem Wasser seinen bestimmten Weg entlang, plötzlich sinkt es. Die Mannschaft merkt es gar nicht, sie stehen knietief im Wasser, schwatzen noch über dies und das, bevor das Wasser ihre Lungen füllt.
Die Wahrheit fliegt im Wind der Emotionen, mal in eine, mal in die andere Richtung. Sie ist nicht relativ, sie ist, im Moment, absolut zutreffend; das Dumme an der Sache ist nur, dass der nächste Moment eine ganz andere Wahrheit bereithält.
Jetzt kann ich mir aussuchen: Laufe ich der Wahrheit hinter her, oder erlebe ich sie in jedem Moment, wie sie ist, nämlich: als für mich und nur für mich wahr. Ich komme jedoch nicht herum, diese beiden Ansichten, das Nachlaufen und das „im jetzt empfinden“, als Eigenständiges, anzuerkennen. Das heißt, ich entscheide mich für eine Wahrheit, in dem ich eine Ansicht, als gültig und die andere als ungültig erkläre. Ich glaube aber nicht, dass die Wahrheit eine Entscheidung ist. Das was ich empfinde ist vielleicht der Anfang der Wahrheit, die mir lehrt, dass das Alles nicht so einfach ist.
Und wo bleibt die Wahrheit im Moment der Verzweifelung? – Da wird sie gehetzt vom Leid und Schmerz, möglichst schnell einen sicheren Ort zu finden, der ihr die notwendige Sicherheit bietet, gegen Leid und Elend zu Protestieren. Beim Fangen spielen, ist man – obwohl im Leo - trotzdem noch im Spiel; gilt das Selbe für die Wahrheit... Hat sie noch das Recht, ihr Recht, in Anspruch zu nehmen, wenn sie sich hinter dicken Mauern eingeschlossen hat, wird sie sich in einer Festung überhaupt annähernd selbst gerecht oder wird sie dort eher zu einem Schutzwall, der eigentlich für den Krieg bestimmt ist, anstatt ein Lotse zu sein, der helfen soll, den Weg durch das Leben zu gehen. Was soll uns nun die Wahrheit sein, in Zeiten des Leidens? Festung oder lotsender Begleiter? Eine schützende Burg kann man nicht verlassen. Sollte die Wahrheit ein Begleiter sein, der einen immer wieder aufs neu freundschaftlich durchs Leben hilft, so besteht die Gefahr, verlassen zu werden.
Was ist nun besser, mit dem Unheil zu leben, in der Burg, nach langem Hungern und nicht zugelassener Verzweiflung, von brennenden Pfeilen getroffen zu werden und schmerzvoll unterzugehen, oder eines Tages aufzuwachen und das Feldbett des Begleiters, leer zu finden. Ja, ich glaube, dass jede, von Menschenhand gebaute Burg, brennen kann! Und daher fürchte ich es nicht halb soviel, auf ein leeres Bett zu blicken – es würde mich nur freuen, wenn ich wieder einmal jemanden darin schlafen sehen könnte, denn so ganz allein zu Wandern, ist hart und macht mich mürbe.
Seltsam gehen dort die Schiffe zu Bruch, nicht immer wegen hoher See, manches mal ist es windstill, alles ruht, geht seinen Lauf: das Schiff gleitet seiden auf dem Wasser seinen bestimmten Weg entlang, plötzlich sinkt es. Die Mannschaft merkt es gar nicht, sie stehen knietief im Wasser, schwatzen noch über dies und das, bevor das Wasser ihre Lungen füllt.
Die Wahrheit fliegt im Wind der Emotionen, mal in eine, mal in die andere Richtung. Sie ist nicht relativ, sie ist, im Moment, absolut zutreffend; das Dumme an der Sache ist nur, dass der nächste Moment eine ganz andere Wahrheit bereithält.
Jetzt kann ich mir aussuchen: Laufe ich der Wahrheit hinter her, oder erlebe ich sie in jedem Moment, wie sie ist, nämlich: als für mich und nur für mich wahr. Ich komme jedoch nicht herum, diese beiden Ansichten, das Nachlaufen und das „im jetzt empfinden“, als Eigenständiges, anzuerkennen. Das heißt, ich entscheide mich für eine Wahrheit, in dem ich eine Ansicht, als gültig und die andere als ungültig erkläre. Ich glaube aber nicht, dass die Wahrheit eine Entscheidung ist. Das was ich empfinde ist vielleicht der Anfang der Wahrheit, die mir lehrt, dass das Alles nicht so einfach ist.
Und wo bleibt die Wahrheit im Moment der Verzweifelung? – Da wird sie gehetzt vom Leid und Schmerz, möglichst schnell einen sicheren Ort zu finden, der ihr die notwendige Sicherheit bietet, gegen Leid und Elend zu Protestieren. Beim Fangen spielen, ist man – obwohl im Leo - trotzdem noch im Spiel; gilt das Selbe für die Wahrheit... Hat sie noch das Recht, ihr Recht, in Anspruch zu nehmen, wenn sie sich hinter dicken Mauern eingeschlossen hat, wird sie sich in einer Festung überhaupt annähernd selbst gerecht oder wird sie dort eher zu einem Schutzwall, der eigentlich für den Krieg bestimmt ist, anstatt ein Lotse zu sein, der helfen soll, den Weg durch das Leben zu gehen. Was soll uns nun die Wahrheit sein, in Zeiten des Leidens? Festung oder lotsender Begleiter? Eine schützende Burg kann man nicht verlassen. Sollte die Wahrheit ein Begleiter sein, der einen immer wieder aufs neu freundschaftlich durchs Leben hilft, so besteht die Gefahr, verlassen zu werden.
Was ist nun besser, mit dem Unheil zu leben, in der Burg, nach langem Hungern und nicht zugelassener Verzweiflung, von brennenden Pfeilen getroffen zu werden und schmerzvoll unterzugehen, oder eines Tages aufzuwachen und das Feldbett des Begleiters, leer zu finden. Ja, ich glaube, dass jede, von Menschenhand gebaute Burg, brennen kann! Und daher fürchte ich es nicht halb soviel, auf ein leeres Bett zu blicken – es würde mich nur freuen, wenn ich wieder einmal jemanden darin schlafen sehen könnte, denn so ganz allein zu Wandern, ist hart und macht mich mürbe.
gedankenwelt - 28. Mai, 16:59