Eingetippt

Montag, 6. Juni 2011

Life, Knowing, Will -

„Life, in this view, is not the realisation of pre-specified forms but the very process wherein forms are generated and held in place. Every being, as it is caught up in the process and carries it forward, arises as a singular centre of awareness and agency: an enfoldment, at some particular nexus within it, of the generative potential that is life itself“

– Tim Ingold (2008 S19).



“Knowing and the will are simply two ways of referring to one phenomenon by separating the distinctive aspects.”

– Nishida Kitarò


"rock on"

– Hippy music culture in the 60ies and 70ies

Montag, 4. April 2011

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Those neo-Taoist intellectuals behaved like alcoholics or crazy people, which disqualified them from being chosen by the emperor. The famous ones were the seven saints of the bamboo grove, and they were good at poetry. One of the poets was said to sit in a horsepulled cart loaded with wine. Two servicemen were following behind holding a spade and shovel. The driver asked where to go. “Wherever the horses may lead,” he said. “What is it for us?” the two servicemen asked. “Bury me at once wherever I die.”

One of their poems has the following lines:

My eyes follow the geese in the blue sky,
My hands play a tune on the zither to say bye.
I rock up and down to my perfect enjoyment,
My mind travels in space where has no government.

Sonntag, 3. April 2011

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"But what if we had never seen a word, if we had no notion of a word as an object of vision? Granted that our familiarity with writing leads us to model the hearing of the spoken word upon the sight of the written one, how might the power of speech have been experienced by people with no knowledge of writing, or for whom the written word was meant to be disseminated, at most, through being read aloud rather than through its reproduction in print?" (Ingold 2008: 248).

Dienstag, 14. September 2010

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"On the Christmas edition, Veloso held a gun to his head and sang a traditional Brazilian song."

- http://willhodgkinson.turnpiece.net/image/2682

Samstag, 21. August 2010

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Alas! the forbidden fruits were eaten,
And thereby the warm life of reason congealed.
A grain of wheat eclipsed the sun of Adam,
Like as the Dragon's tail dulls the brightness of the moon.

— Rumi: Masnavi I Ma'navi

Donnerstag, 5. November 2009

Aus dem "Buch der Unruhe"

"Die Gefühle, die am meisten schmerzen, die Emotionen, die am meisten quälen, sind zugleich die absurdesten - das verlangen nach Unmöglichem, weil genau es unmöglich ist,die sehnsucht nach dem, was niemals war, der Wunsch nach dem, was hätte sein können, der Kummer, kein anderer zu sei, unzufriedenheit mit der Existenz der Welt. All diese Halbtöne des seelischen Bewußtseins schaffen in uns eine schmerzliche Landschaft, einen ewigen Sonnenungergang dessen, was wir sind. Unsere Selbsgefühl ist dan eine verlassenes Feld in der Dämmerung, traurig mit Schilf an einem Fluß ohne Boote, der hell zwischen zwei Ufern dunkelt." - pessoa

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Verlust

In den tiefen meines Herzens weiss ich, dass der absolute Verlust, der Gewinn von Allem ist. Diese Feststellung wurde tausendemale gemacht und es geht mir nicht darum sie hier zu reproduzieren, mir geht es vielmehr darum, die Aussage zu treffen, da ich sie begriffen habe; und die dadurch aufgekommene Energie in einem erstem Schub zu veräusern. Und siehe: ich habe Begrifflichkeiten verlohren, um sehen zu können. Das Nomen ist nicht dem Verb gewichen, vielmehr ist die Sprache mit Dasein getauft worden. Und siehe: Ich bin verschwunden, um micht nicht wieder zu finden, da ich gekommen bin um zu sein.

Dienstag, 6. Mai 2008

Eine Ergebnis des Lebens.

Rassismus kann am besten mit Wissen ausgehebelt werden. Deswegen: Eine wunderbare Geschichte aus dem Falter (Ausgabe 18/08).
Ich hab sie abgeschrieben, da ich sie nirgends online finden konnte. Ich hoffe, daß Rechtschreibfehler verziehen werden und, daß ich keine Copyright Klage erhallte...

Falter: 18/08
Von: Thomas Drescher

„Schlachthof Nummer 21“

Wirklich leise ist es hier nie, die Donauuferautobahn keine 100 Meter entfernt. Doch am Abend des 17.Aproil muss ein grelles Blöcken das dumpfe Rauschen der Autos durchschnitten haben. Es ist ungefähr 20:45Uhr, als Herr. A und sein Bruder ein Schaff aus einem Lieferwagtem treiben und es in den zweiten Stock eines Wohnhauses in der Floridsdorferpuffergasse zerren. Ziel: die Badewanne ihrer Wohnung. Dort wird dem Tier mit einem langem, scharfem Messer die Kehle aufgeschlitzt. Auf den ersten Blick würde man A., 48, nicht zutrauen, ach nur einer Fliege etwas zuleide zu tun. Er trägt Badeschlapfen und ein weiß-graues Hemd mit Streifen, und vor dem Sofa strampelt sein kleiner Sohn. Wie ein Schulbub, der bei einem Streich erwischt wurde, grinst A. hin und wieder, wenn er erzählt. Auf Russisch – der Deutschkurs dauert noch 9 Monate – bedankt er sich höflichst für das Interesse für den Vorfall und doch sei er ihm unangenehm: „Wenn ich gewusst hätte, daß es illegal ist, hätte ich es nicht gemacht. Ich will mich doch integrieren.“ Eine Nachbarin hat das Ausladen des Schafs beobachtet und die Polizei verständigt. Sie seinen der „Nase und Geräuschen“ nachgegangen, beschreibt eine Polizeisprecherin die Fahndung nach dem Schlachter.

Als die Beamten an die Wohnungstür geklopft haben, waren A. und sein Bruder gerade dabei, das Schaf zu häuten. „Die Polizisten haben nur gelacht“, sagt er. Nun wird ihm ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz angelastet. Auch das Schaf durfte er nicht behalten: Die Tierkörperverwertung nahm es mit. An den Wänden der Wohnung hängt neben einem Kalender ein Plan von Floridsdorf, darunter ein Computer und in der Luft der süßliche Geruch von Mottenkugeln – schwer vorstellbar, daß hier vor kurzem ein ausgeblutetes Schaf lag, das Fell halb über die Ohren gezogen. Wieso hat A. das Tier in seiner Badewanne geschlachtet? Um seine kürzlich verstorbene Mutter zu Ehren, sagt er. Es sei ein Ritual seiner Heimat, ein Schaff zu opfern, wenn ein Verwandter stirbt. Damit das Fleisch nach islamischer Tradition rein ist, musste das Tier Geschächtet werden. Dieses religiöse Ritual ist im Judentum und Islam verbreitet, es verlangt die Durchtrennung der Kehle ohne Betäubung und das komplette Ausbluten des Tieres. 80Euro hätte ihn das Schaff gekostet, das er aus Horn im Waldviertel habe, wo er auch sonst oft Fleisch kaufe.

Unüberlegt ist er nicht vorgegangen: Er habe sogar im Voraus mit einem türkischem Schlachthof vereinbart, diesem Teile des geschlachteten Schafs zu überlassen. Rituelle Vorgaben führten dazu, daß das Tier in der Badewanne gelandet sei: Es sei wichtig, daß die gesamte Familie anwesend sei. Und da es einfacher war, das Schaf Floridsdorf als die gesamte Familie ins Waldviertel zu verfrachten, sei das Tier eben in der Wohnung gelandet.

Seine Familie, daß sind eine Ehefrau und 5 Kinder, von denen 2 bereits in Österreich geboren wurden. Im Jahr 200, nach Beginn des zweiten Tschetscheninenkriegs, flüchteten die aus der tschetschenischen Hauptstadt Grosny nach Ascherbaidschan, dann über Polen nach Österreich. In der Steiermark, wo sie am Anfang gelebt hätten, sei es ganz normal, Tiere zuhause zu schlachten, sagt A. verwundet.
Doch auch in Wien-Floridsdorf hält sich die Aufregung in Grenzen: „Vielleicht hatte das Tier ja in der Badewanne einen schöneren Tot als im Schlachthof?“, fragt sich eine Bewohnerin des leicht heruntergekommenen Gemeindebaus, in dem sie und Familie A. wohnen. „Es ist halt ungewöhnlich in unseren Breiten, aber es doch eine schöne Tradition, die Verstorbenen zu ehren“, sagt ein alter Mann mit schloh-weißem Haar. Die wenigen Immigranten, die hier leben, sprechen fließendes Deutsch. Die Familie A. kennen sie kaum. Lediglich eine österreichische Nachbarin klagt ihr Leid: „Ständig habe sie mit den A.s Probleme, einmal habe sie sogar angedroht die Polizei zu rufen. Doch sie konnte sich nicht dazu durchringen: „Sie sind eh nett und freundlich, aber integriert sind sie nicht. Die haben einfach einen ganz anderen Lebensrhythmus, spätabends ist es immer noch furchtbar Laut.“ von der Schlachtung des Schafs habe sie nichts mitbekommen, habe sie nichts mitbekommen, sagt sie.
Das Ritual konnte übrigens doch noch vollzogen werden: Ein paar Tage später schlachteten Herr A. und seine Familie ein anderes Schaf – diesmal im Waldviertel.

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