Mittwoch, 3. Juni 2009

Inszenierung

Die zwingende Selbstinszenierung kotzt mich an. Was soll’s, wir brauchen Identität. Du brauchst Identität, ich brauch Identität, wir brauchen Identität. Ich scheiß auf Identität, ich verzichte auf Selbstinszenierung und lebe nicht; begehe sozusagen sozialen Selbstmord, indem ich meine Inszenierung verweigere. Ich bin was ich bin und will keine Anhäufung von Bildpunkten oder Pixeln sein, die, sollte man sie näher betrachten, in ein schwammiges Nichts verwandelt werden, in dem das wahre Gesicht der Identitätsinszenierung zu finden ist. Überall nur Schatten, das dachte sich doch schon irgendein Philosoph. Schatten nur Schatten und das Licht fällt von draußen in die Höhle, um den Gefesselten die Lüge auf die Wand zu mahlen, während ich hinter ihnen, zum schweigen gebracht, stumm in meine Leben schreie.

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