Freitag, 2. April 2010

Die Nummer

Haarsträubend musste er gewiss nach der Nummer fragen, die er in der Eile vergessen hatte. Wo war sie noch, in der Sakotasche, wo denn sonst, er hatte ja nichts anderes angehabt, er stand ja nackt auf der Straße, wusste gerade noch, dass er nicht Martin oder Peter hieß. So weit ist es also gekommen, nackt auf der Straße, den Pimmel entblöst und den Arsch im kalten Wind, wohl bekomms sagte der Anwalt und der Jäger wünschte Weidmannsheil und er hob natürlich wie gewohnt die rechte Hand zum abschied. Soweit ist es also gekommen. Keine Küsse mehr vor dem zu Bett gehen, kein Glas warme Milch mit etwas Honig, vom Inker der auch nicht weit weg wohnte. Es ging ihnen gut, sie flogen Tag ein Tag aus zu den Säften, ein organisierter Bienenstaat ist nicht zu verachten sagte er immer, hinter seinem Netz wie sich versteht. Dort war noch anderes zu finden, ich glaubte manchmal eine ganze Welt dahinter ausmachen zu können. Es wahr wohl eine Täuschung, denn als ich und andere einmal auf ungeschickte Weiße hineinfielen, wir konnten uns garnicht helfen, flogen wir in einen großen See voller Alle die auf ungeahnte Art und Weiße versuchten eine Liebesbeziehung mit unseren Eingeweiden einzugehen, ich und die anderen lehnten natürlich dankend ab, jeder von uns wusste das sich sollch ein Benehme nicht gehörten, trotzdem schmunzelten wir danach, als wir halbnackt am Ufer auf die Dämmerung warteten. Wir hatten nichts, gut, ein paar Decken und anderes Stochzeug, von den Russen, die waren ja damals gekommen, hatten nicht viel dabei, ein paar Säcke vol Leid und auch Misgunst aber auch Stoffe für uns, die wir ja jetzt nötig hatten. Anne war damals auch dort, ihr Haar war lockig, ähnlich einer Liane aus dem Jungel, wie in Filmen über Tazan nur dünner, eben mehr wie Haare von einem jungen Mädchen und doch anders, sie wissen, es ist schwer zu konkretisieren so nackt ohne jeder Nummer.

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