Freitag, 30. April 2010

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Die Baumkronen, in denen wir Sitzen geblieben sind, sind wieder grün geworden. Die Blätter dampfen ihren wohlingen Saft in den uns umgebenden Raum, die Tiere krieche, vliegen und stolpern aus ihren Löchern und wir vernehmen die Stimmen ohne sie zuordnen zu wollen. Wir sitzen schon so lange da, dass wir jede Wollke über uns mit Namen rufen können, wir können die Sprache der Tiere und der Wind flüsstert zu uns. Die Verholzung hat über den Winter vortschritte gemacht, ab dem Bauchnabel sind wir nun Baum, wenn wir zu unseren Füssen hinab schauen, können nur noch wir erkennen, dass jemals Zehen ihre Form ziehrten, zu knorrig und involviert sieht es Mittlerweile aus, die Beine sind noch auszumachen, die Knie werden wohl bald nur noch mit Zweiggabelungen verwechselt werden, das Geschlecht ist halb Fleisch, halb Holz. Der Trieb hat sich verändert, er ist größer und ruhiger geworden, bestimmter und wissender, wir warten, wir müssen warten, noch ein paar Jahre vieleicht, vier oder sechsenthalb und das Augenlicht wird im Holz aufgehen, wir werden endlich sehen können, freut euch, wir werden endlich sehen können.

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