Freitag, 17. Juli 2009

Johan

Johan saß wieder in seinem Wagen, er hatte beschlossen diesmal selbst zu fahren, er wollte alleine sein, den Knopf seiner Hose offen lassen und ohne Rücksicht nach Schweiß stinken. Der Merzedes war auf Automatik geschalten und so fuhr Johan, fast wie früher im Autodrom. Dies tat er immer wenn er mit seiner Oma auf den Kirtag gehen durfte. Sein Vater wollte dies nicht, dort habe er nichts verloren, und seine Mutter stimmte dem Vater natürlich zu. Nur die Oma nahm in heimlich dorthin mit. Zu Johan sagte sie immer, weist du, der Pappa spinnt ein bisschen.

Das Auto glitt die Straße entlang, die Klimaanlage schützte auf ihre selbstverständliche Weise den Innenraum, und der Schweiß, die sich an Johan Rücken und unter seinen Armen gesammelt hatte, begann langsam zu trocknen, nur im Schritt blieb es feucht, da kam auch kaum Luft hin. Als er zehn Minuten gefahren war, parkte er sich bei einer Einfahrt ein, lies den Motor laufen und stellte die Sitzlehne per Knopfdruck ein Stück nach hinten. Vor ihm parkte ein alten Mazda, und er dachte an die Versammlung, der er heute bewohnen musste.
Es dauerte ziemlich Lange und seinen Parteikollegen schien es heute besonders wichtig zu sein. Es war schwer für ihn, bei der Sache zu bleiben, er hatte andere Gedanken im Kopf. Die Politik interessierte ihn schon lange nicht mehr, aber er hatte sein Haus, das bezahlt werden musste, seine Frau die bezahlt werden musste und seine Liebe, die er zwar nicht bezahlen musste, aber der er so gerne Geschenke machte. Hätte er darüber nachgedacht, ob ihn jemals die Politik interessiert hat, hätte er auch dies infrage stellen müssen, da es Johan aber nie einviel etwas gründlicher über sein Leben nachzudenken, stellte er es nie infrage. Abgesehen davon wollte er nicht so einen Mazder fahren, wie der, der vor ihm stand.
Um nachzufühlen ob sich der Schweiß verflüchtigt hatte, griff er sich mit seiner Hand auf die Stirn, , sie war trocken, nur die Haare schienen fettig. Er griff sich in die Hose und fühlte die haarige Nässe in seinem Schritt und da er sich quai alleine im Raum dachte zog er die Hand wieder hinaus und roch daran. Er verzog das Gesicht, wie ein dickes Kind, das sein gehasstes Gemüse essen musste. So konnte er unmöglich zu seiner Kleinen gehen, er beschloss also, vor dem Treffen zu duschen. Er nahm sein Handy zur Hand und wühlte nach einer Nummer und wählte sie. Es läutete und verband.

>Hallo, ich habe jetzt aus, hast du schon zeit?<
>Ich weiß noch nicht, ich muss hier erst fertig machen, deine Kinder machen nur Dreck, wie die Schweine<
>Das sind nicht meine Kinder, das sind die Kinder meiner Frau, sag nicht immer das es meine Kinder sind<
>Sie wohnen unter deinem Dach...<
>Aber Schatz, lass uns nicht darüber reden, ich habe dir ein Geschenk gekauft<...
>Willst du mich etwa Kaufen?<
>Nein aber...<
>Dann musst dus mir einfach geben und nicht immer nur darüber reden<
>Es tut mir leid, aber die Vorfreude auf dich....<
>Das meine ich, was hat das mit dem Geschenk zu tun<
>....Ist ja auch egal, ich will dich sehen, ich muss dich sehen, wann kannst du weg<
>Deine Frau kommt in einer Halben stunde. Und deine Kinder wollen noch essen, die sind ja zu blöd um sich was aufzuwärmen<
>Also so in zwei Stunden in der Wohnung?<
>Ich werde schauen, ich schreib dir eine SMS<
>Beeil dich, ich warte schon, weißt du was ich mir wünschen würde?<
>Was denn?...<
>Bitte zieh deine hohen Schuhe an, die ich dir gekauft habe, und die Unterwäsche meiner Frau, die in der vierten Schublade, ganz unten, ich hab sie in eine kleine Schachtel getan<
>Soll ich sie anziehen oder nur Mitbringen<
>Zieh sie bitte an und... ich muss aufhören, der Fritz ruft an<


Johan atmete einmal tief durch, richtete sich ein wenig auf und unterbrach das geführte Gespräch um auf das andere umzuschalten.

>Hallo Fritz<
>Hallo, du wann kannst du morgen bei der Sitzung sein, der Alois kann nicht, hat irgendwas zu tun<
>Irgendwas zu tun, und ich muss führ ihn arbeiten<
>Du weist ja wie es ist<
>Ja<
>Also wann kannst du da sein?<
>Wann muss ich da sei?<
>Am besten ab Acht, die Vorstände achten darauf und schau das du ausgeschlafen bist<
>Ja...brauch ich irgendwas mit<
>Nein, hatt alles die Leitner mit<
>Gut<
>Bis dann<
>Bis dann<


Johan legte sein Handy auf den Beifahrersitz, atmete tief durch und dachte an den Arsch seiner kleinen und an die hohen Schuhe. Er spürte seinen kleinen Schwanz wie er gegen seine Anzugshose drückte. Er griff auf die Schwellung und knete sie ein wenig, der schweiß hatte die Hose schon angefeuchtet. Johan Parkte aus sein Auto aus und fuhr die Straße weiter, er musste ja noch irgendein Geschenk besorgen.

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