Mittwoch, 28. April 2010

Passta

Badewannenschaum ist schön, flockig und weiß, ich sitze gerne nackt darin und sehe dich gerne nackt darin sitzen, dass Wasser bis zu den Knien, spielerisch werden Schaumberge zu großen Schaumlandschaften zusammengeschoben und wieder zerteilt, das Weis löst sich im Wasser auf und du bemerkst landsam, dass Wasser in deine Lungen eingedrungen ist, kurz scheint es unangenehm, dann wohlig flüssig, gurgelnd und glucksend betrachtest du dich von oben, dein toter leib ist in die Wanne gerutscht und nur noch ein paar deiner wunderbaren Schaumlandschaften bedecken ein paar deiner Körperstellen, aber nicht dein geschlecht, dein Penis hängt im Wasser und scheint so, als wollte er sich auf die Feulnis vorbereiten, du weißt, das irgendwann der Gestank der verwesung irgendjemanden auf dein Heim aufmerksammachen wird, die feuerwehr wird dann, nach dem zweitem oder drittem anruf deine Türe aufbrechen, der Gestank wird ihnen wie ein Panzer entgegenschlagen, sie werden aber weiter gehen, da sie es gewohnt sind verwesende Leichen aus Gebauden zu schleppen, sie werden an von deinem Vorzimmer, durch dein Wohnzimmer in dein Schlaffzimmer gehen, sie werden ihre Blicke über deine Einrichtung schweifen lassen, über deine Kleidung, deine Bücher, deine Bilder an der Wand, sie werden dich noch nicht gefunden haben, bis der jüngste doch in das Badezimmer schaut, nicht weil er dich dort vermutet, sondern weil er urinieren muss, er wird kurz durch das aufgequollene Fleisch erschreckt werden, wird sich zusammennehmen, wird es seinen Kollegen melden, die ihm zunicken werden, er wird die Wohnung schnelle verlassen, wird etwas gedaneknverlohren in den öffentlichen Verkehrsmitteln sitzen, wird nicht zu sich fahren, sondern eine Freundin anrufen, eine Frau mit der er schon mehrere male geschlafen hat, die ihm nie etwas bedeutet hat, die aber gut für seine Seele war, ja diese Frau wird er anrufen, wird sie fragen ob er zu ihr kommen kann, auf einen besuch, etwas trinken oder ähnliches, sie wird leider ablehnen, da sie schon eine andere Seele zu beglücken hat, er wird wieder auf sein Handy starren, während die Stadtlandschaften, Häuser, Menschen, Bäume, Autos, Leere, an ihm vorbeischaukeln, er in der Straßenbahnsitzt und das Telefonbuch durchgeht, er wird seine Mutter darin sehen, wird sie jedoch nicht anrufen, er wird seine vergangene Liebe sehen aber wissen, dass sie lengst ein anderes Handy hat

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