Montag, 28. Juni 2010

Am Ast

Der Raum scheint zerissen und ich verstehe ihn nicht. Ich weis auch nichts über sein entstehen. Ich kann teilen, einteilen. Gelernetes Kartographieren. Vieles kenne ich aus der Werbung, ein wenig aus Büchern. Kleinigkeiten aus Gesprächen und manches aus Erlebtem. Die Geschäfte sehen aus, als währen sie zu heiß gewaschen worden – irgendwie unrichtig, unpassend. Dabei muss ich erkennen, dass es Früher wohl so war, dass sich ein Mensch im Spiegel sah und eine lächerliche Gestald vorfand, heute ist es so, dass sich die Lächerlichkeit keinen Spiegel findet, der ihrer größe Entspricht. Lächerlich auf allen Ebenen und ich mitten drin. Bin ich auch lächerlich? Ich frage mich ernsthaft, wie es passieren konnte, das eine Tierart so krotesk an ihrem Untergang arbeiten kann. Arbeit deshalb, weil es für mich ansträngend wirkt. Ich versuche zu vergessen indem ich genauer schaue. Ein Fuss vor den anderen, ich werde schon nachhause kommen.
Eigentlich wolte ich mir eine Arbeit finden. Etwas das ich kann, aber nichts aufregendes, etwas gemütliches, richtiges. Die Suche gestaltete sich schwierig. Es ist nicht einfach. Ich fand auch nichts. Ist das ein Jamer? Wer weiß das schon. Überdrüssig ist diese ganze Angelegenheit, die wir unser Leben nennen. Überdrüssig sind wir uns selbst geworden. Meine Kultur ist eine Schande für mich, ein toter Balast, ein nasser Waschlappen. Ich mitten drin. Zerteilt ist der Raum und ich teile ein.

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