Freitag, 25. Juli 2008

Geschriebenes

Geschriebenes kann und sollte nicht von dem Charakter getrennt werden, der hinter der Hand steht, die Buchstaben, Wörter und Sätze zu einem Ganzen zusammenfügt. Genau wie der Leser (manchmal mehr, manchmal weniger, aber immer ein wenig), von seiner eigenen Lebensgeschichte abhängig ist, um einen Text zu interpretieren.
Die einzelnen Lebewesen (ob Ameise oder Mensch, daß ist vollkommen gleichgültig) werden so unschuldig in Umstände hineingeboren und müssen in diesen, wie im offenem Meer, der schiffbrüchige Matrose, wenn nicht ums Leben, dann um einen Lebenssinn, kämpfen. Jeder Halt, der durch die „Umstände“ (ob wir es nun Schicksal, Glück oder Zufall nennen spielt keine Rolle), in greifbare Nähe kommt, wird, ob man will oder nicht, umschlungen, um nicht unterzugehen, in diese Ewigkeit, die in leichten Wellen, unbeteiligt das Leben verschlingt. Aus diesem Verhalten, das im Lichte des gepriesenen menschlichen Geistes, nur kläglich wirken kann, entstehen unsere Interpretationen. Der Mensch als Spielball von Umständen.

Dienstag, 22. Juli 2008

Ein Tag am Meer

Die Frauen liegen wie tot neben ihren gaffenden Kindern, da stört es nicht wenn das Bier schon warm den Hals entlang, durch die Kehle, in die Eingeweide rinnt. Was Zählt ist das Ergebnis, denkt sich der Mann und so kehrt er unfreiwillig in das Leben zurück, aus dem er eigentlich entfliehen wollte. Wie tote Tiere gammeln die Menschen, fad und kraftlos, ihrem Ende entgegen. Die Sonne verbrennt ihre Gedanken, das Bier löscht den Brand und übrig bleibt, nicht Asche, sondern die Karikatur eines menschlichen Leibes: Die Arbeit darf unterbrochen werden, der Sklave, der keiner ist (was ist man, wenn man sich selbst zum Meister seiner selbst erklärt, ohne es jemals zu wissen), hat Freigang. Es ist Urlaubszeit
Die Zeit heiligt die Mittel und die Mittel die Zeit. Endlich darf das bittere Dasein dem süßen Nichtstun weichen, um das Sein, sein zu lassen. Bier, Sonne, Sonne und Bier, das ist der Stoff in dem Träume versengt werden können.

Die aufgedunsenen Körper strahlen die Abneigung gegenüber ihrem Leben förmlich ab, wie eine unbekannte Strahlung warnen sie alle, die noch nicht im dunklen Sog ihrer Seele gefangen sind, sie warnen vor den unbestimmbaren Qualen, die keiner Merkt, die wie kleine andauernde Nadelstiche die Haut durchdringen und so unbemerkt einen allumfassenden Schmerz ausläsen, den man, da man ihn nicht lokalisieren kann, wieder vergisst, der aber im Hintergrund unentwegt zum Verfall führt.
Doch niemand kümmert dies, die Kinder pissen in den Sand, die Mütter lösen Kreuzworträtsel, die Väter trinken Bier. Und das alles in den unterschiedlichsten Abwandlungen, die doch nicht an der Eintönigkeit und der Sicherheit des immer andauernden Untergangs zweifeln lassen.

Die Massaker, die in mir, durch diese Auswüchse der menschlichen Rasse aufblitzten, bewegt sich zwischen Scherz und Wahn, zwischen Mitleid und Abneigung und endet gelegentlich im Ekel, der das Gefühl von Brechreiz hervorruft und mich im tiefen meines Herzens zweifeln lässt, oder, wollte man es treffender beschreiben, zusätzliche Fäulnis in das todbringende Gemisch von Substanzen leert, das mir immer weiter und tiefer vom Leben in den Rachen gestopft wurde. Wie die Gänse, denen Trichter in den Schnabel gesteckt werden um Futter in einem direkten Anschluss in die Verdauung zu pumpen, um die Leber, die uns wohlschmeckende Gänseleberpastete unfreiwillig spendet, zu mästen (ich sehe die Tiere in ihrem ewigen Schmerz, zusammengepfercht in ihren Folterkammern, wartend auf Leid und unbarmherzigem banalen Schmerz; das erschreckende an diesen Bildern ist, daß sie nicht die Hoffnung auf das Sterben haben, da sie nicht wissen, daß sie sterben werden, sie kennen nur das Leid, von Anbeginn bis zum Moment). Vielleicht lechze ich danach, diesen Schmerz in mich aufzunehmen, vielleicht bin ich aber einfach nur zu schwach ihn von mir fernzuhalten. Ich fühle mich wie ein unbeholfenes Kind, das den Schutz der Eltern verloren hat, und so, nur durch Schmerz und Leid genährt, immer größer geworden ist, bis alle glaubten ich sei Erwachsen, und dabei nur die Hülle sehen konnten. Ein hilfloses, umherirrendes Kind, ein alter Mann, niemals erkannt, niemals geliebt, weil es nicht versteht zu atmen. Vielleicht ist es auch die Suche nach etwas größerem, nach der – so naiv peinlich es auch klingen mag – der allumfassenden Liebe, welche, so scheint es mir, jede Seele verloren hat, um sie zu suchen. Ob jemals irgendjemand fündig geworden ist oder fündig sein wird, wissen wir nicht.

Sonntag, 20. Juli 2008

Die Fremede Stadt

Die fremde Stadt, die der Reisende aus unbestimmtem Grund bereist, ist meist anders als die, aus der er kommt. Doch immer wieder erfährt man (schaut man genau), die ewigen Wiederholungen und in unserer Zeit, in der Zeit des Kapitals, sind es eben genau die Nebenwirkungen dieser Uniformierung, die die Fremde zum Teil zur grausamen Heimat macht. Andere Momente der Reise mögen anders sein und sind es auch, andere wiederum nicht.

Wie überall, immer die Selben namenlosen Gesichter mit ihren Namensschildern hinter piependen und rechnenden Kassen, aufgereiht, um Stunde um Stunde dem Ende entgegen zu piepsen. Produkte, irgendwo für Irgendwen produziert, von Namenlosen an Namenslose Verkauft: in Gruppen eingeteilt: von 0 – 2 Jahren, von 2 - 4 Jahren usw. Die Überschneidung von Welten die immer dieselben bleiben werden, um sich niemals von ihrer Veränderung zu befreien, gefangen im Wandel um niemals ein von ihnen gesetztes Ziel, erreichen zu können. Nur die Hunde, die ihre Schnauze in den Müll stecken, um das Ziel des Überlebens nicht zu verfolgen, sondern zu erleben, befreien sich dadurch vom ewigen Wandel; auf allen Kontinenten wälzen sie sich, fressen sie, werden geboren und getötet. Ihr Leid verstummt im Moment, um in die Ewigkeit weiter zu klingen. Der Mensch ist eine Erfindung von sich selbst; reiner Geist nichts weiter, nur Geist der geistert, keine Substanz die ihn jemals Schützen wird.

Sonntag, 29. Juni 2008

Sinnentleert

Kann mir bitte jemand erklären, warum ich in meiner Realität immer wieder aufs neue, Situationen und aufeinander folgende „Sinneinheiten“ treffe, die, aus Entfernung wie skurriler Humor wirken, aber von der nähe des einfachen Lebens wie eine Verarschung wirken... Nur ein Beispiel: Ich sehe mir meine Email an, dort finde ich das erhoffte Email eines netten Menschen, den mir das Schicksaal zugetragen hat. Im Titel steht „der beginn einer wunderbaren freundschaft...” ich freue mich über diese Nachricht, da sie die verfickte Stimmung an diesem schönem Sonnentag der Sonne ein wenig näher bringt. Meine Gedanken hängen noch, dem eben beschriebenem Ereingniss nach, während ich die nächte Email unkonzentriert öffne. In der darf ich folgenden Satz lese: "Die Innovation für einen größeren Penis". Und hier ist der Moment an dem man entweder zu weinen beginnt oder zu lachen anfängt..., oder man tut das was ich getan habe: Die Band “sick of it all” auf seinen Mp3 player lade und versuchen durch körperliche Entkräftung dem sinentlertem Leben die Chance auf einen “Neustaat” zu ermögliche.

Gesagt getan. Jetzt bin ich wieder hier, vor meinem Computer. Ich hab mich verausgabt, aber trotzdem rumort in mir das Gefühl des Unbehagens. Es ist besser geworden, keine Frage, aber die kleine Frage bleibt trotzdem stechend zurück: Wo liegt das Problem begraben? Nun ja, zumindest geht es mir so gut, daß ich die Frage in meiner Seele verschütten kann, um sie irgend wann, irgendwo, wieder auszugraben, um mit ihr mein Fleisch zerreißen zu können.

Blutüberströmt wate ich durch Leichenteile die alle meinem Leib entspringen. Nichts ahnend gehe ich der Sonne entgegen, die schon lange unterging; um mich zu vergessen und im Meer der Trauer zu baden. Eins werden mit all dem, das niemals mein wird. Und nur der Schmerz wird mir, als letzte Hoffnung, das ewig ersehnte in Erinnerung halten.

Donnerstag, 19. Juni 2008

Eine kurze Notiz an das Leben:

Heute geht’s mir gut, ja, einfach gut... sofern „einfach“ und „Gut“ zusammenpassen... eine alltägliche Gelassenheit, die leider nicht alltäglich ist und so zu einer Besonderheit wird, die, würde sie wirklich dauerhaft andauern, nicht in dem Maße gewürdigt werden würde, wie ich dies in diesen schmeichelhaften, Sommer ankündigenden Stunden tue.

Sonntag, 15. Juni 2008

Weglaufen

Das Gefühl nicht im Eignem zu sein und gleichzeitig zu wissen, daß genau dies befremdende Etwas, das Eigene ist, endet in dem Wunsch vor dem anderem Selbst wegzulaufen. Ich möchte hier weg. Eigentlich ist es egal wohin, es sollte nur ein wenig freundlicher sein und das Leben sollte als solches wahrgenommen werden.

Wenn ich bloß lange laufen könnte, würde ich, wie ein Tier im Träum, vor dieser unwirklichen Unfreundlichkeit flüchten, denn sie ist latend anwesend und liegt schwer auf meinen Schultern, die nicht mehr lange tragen wollen und ich befürchte, auch nicht mehr lange können. Ich breche zusammen, ich gebe auf um auf den Randstein zu sinken, um dort langsam zu sterben.

Dienstag, 13. Mai 2008

?

Ist es der Stolz, der uns durchs Leben peitscht? Ist es das ewige Verlangen nach Anerkennung vor uns selbst? Die Uneinigkeit des nicht Einverstandenseins mit der eigenen unvollkommen Vollkommenheit?

Dienstag, 6. Mai 2008

Eine Ergebnis des Lebens.

Rassismus kann am besten mit Wissen ausgehebelt werden. Deswegen: Eine wunderbare Geschichte aus dem Falter (Ausgabe 18/08).
Ich hab sie abgeschrieben, da ich sie nirgends online finden konnte. Ich hoffe, daß Rechtschreibfehler verziehen werden und, daß ich keine Copyright Klage erhallte...

Falter: 18/08
Von: Thomas Drescher

„Schlachthof Nummer 21“

Wirklich leise ist es hier nie, die Donauuferautobahn keine 100 Meter entfernt. Doch am Abend des 17.Aproil muss ein grelles Blöcken das dumpfe Rauschen der Autos durchschnitten haben. Es ist ungefähr 20:45Uhr, als Herr. A und sein Bruder ein Schaff aus einem Lieferwagtem treiben und es in den zweiten Stock eines Wohnhauses in der Floridsdorferpuffergasse zerren. Ziel: die Badewanne ihrer Wohnung. Dort wird dem Tier mit einem langem, scharfem Messer die Kehle aufgeschlitzt. Auf den ersten Blick würde man A., 48, nicht zutrauen, ach nur einer Fliege etwas zuleide zu tun. Er trägt Badeschlapfen und ein weiß-graues Hemd mit Streifen, und vor dem Sofa strampelt sein kleiner Sohn. Wie ein Schulbub, der bei einem Streich erwischt wurde, grinst A. hin und wieder, wenn er erzählt. Auf Russisch – der Deutschkurs dauert noch 9 Monate – bedankt er sich höflichst für das Interesse für den Vorfall und doch sei er ihm unangenehm: „Wenn ich gewusst hätte, daß es illegal ist, hätte ich es nicht gemacht. Ich will mich doch integrieren.“ Eine Nachbarin hat das Ausladen des Schafs beobachtet und die Polizei verständigt. Sie seinen der „Nase und Geräuschen“ nachgegangen, beschreibt eine Polizeisprecherin die Fahndung nach dem Schlachter.

Als die Beamten an die Wohnungstür geklopft haben, waren A. und sein Bruder gerade dabei, das Schaf zu häuten. „Die Polizisten haben nur gelacht“, sagt er. Nun wird ihm ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz angelastet. Auch das Schaf durfte er nicht behalten: Die Tierkörperverwertung nahm es mit. An den Wänden der Wohnung hängt neben einem Kalender ein Plan von Floridsdorf, darunter ein Computer und in der Luft der süßliche Geruch von Mottenkugeln – schwer vorstellbar, daß hier vor kurzem ein ausgeblutetes Schaf lag, das Fell halb über die Ohren gezogen. Wieso hat A. das Tier in seiner Badewanne geschlachtet? Um seine kürzlich verstorbene Mutter zu Ehren, sagt er. Es sei ein Ritual seiner Heimat, ein Schaff zu opfern, wenn ein Verwandter stirbt. Damit das Fleisch nach islamischer Tradition rein ist, musste das Tier Geschächtet werden. Dieses religiöse Ritual ist im Judentum und Islam verbreitet, es verlangt die Durchtrennung der Kehle ohne Betäubung und das komplette Ausbluten des Tieres. 80Euro hätte ihn das Schaff gekostet, das er aus Horn im Waldviertel habe, wo er auch sonst oft Fleisch kaufe.

Unüberlegt ist er nicht vorgegangen: Er habe sogar im Voraus mit einem türkischem Schlachthof vereinbart, diesem Teile des geschlachteten Schafs zu überlassen. Rituelle Vorgaben führten dazu, daß das Tier in der Badewanne gelandet sei: Es sei wichtig, daß die gesamte Familie anwesend sei. Und da es einfacher war, das Schaf Floridsdorf als die gesamte Familie ins Waldviertel zu verfrachten, sei das Tier eben in der Wohnung gelandet.

Seine Familie, daß sind eine Ehefrau und 5 Kinder, von denen 2 bereits in Österreich geboren wurden. Im Jahr 200, nach Beginn des zweiten Tschetscheninenkriegs, flüchteten die aus der tschetschenischen Hauptstadt Grosny nach Ascherbaidschan, dann über Polen nach Österreich. In der Steiermark, wo sie am Anfang gelebt hätten, sei es ganz normal, Tiere zuhause zu schlachten, sagt A. verwundet.
Doch auch in Wien-Floridsdorf hält sich die Aufregung in Grenzen: „Vielleicht hatte das Tier ja in der Badewanne einen schöneren Tot als im Schlachthof?“, fragt sich eine Bewohnerin des leicht heruntergekommenen Gemeindebaus, in dem sie und Familie A. wohnen. „Es ist halt ungewöhnlich in unseren Breiten, aber es doch eine schöne Tradition, die Verstorbenen zu ehren“, sagt ein alter Mann mit schloh-weißem Haar. Die wenigen Immigranten, die hier leben, sprechen fließendes Deutsch. Die Familie A. kennen sie kaum. Lediglich eine österreichische Nachbarin klagt ihr Leid: „Ständig habe sie mit den A.s Probleme, einmal habe sie sogar angedroht die Polizei zu rufen. Doch sie konnte sich nicht dazu durchringen: „Sie sind eh nett und freundlich, aber integriert sind sie nicht. Die haben einfach einen ganz anderen Lebensrhythmus, spätabends ist es immer noch furchtbar Laut.“ von der Schlachtung des Schafs habe sie nichts mitbekommen, habe sie nichts mitbekommen, sagt sie.
Das Ritual konnte übrigens doch noch vollzogen werden: Ein paar Tage später schlachteten Herr A. und seine Familie ein anderes Schaf – diesmal im Waldviertel.

Freitag, 11. April 2008

was einem so in der Vorlesung einfallen kann

Die Rechtfertigung des eigenen Handelns ist manchmal eine Witzige manchmal eine traurige und oft eine skurrile Angelegenheit.

Der Stolz der Zivilisation ist Vorbeigegangen, nachdem die „zivilisierte Welt“ auch endlich Anschluss zum Rest gefunden hat...

Ist es nicht pervers, daß unsere Religion, die wir Wissenschaft nennen, all die anderen Religionen benötigt um sich selbst zu rechtfertigen.

Die Frage der Erkenntnis ist eine tief greifende, allein die Frage, macht die Menschheit so klein, wie sie sich selbst nur ungern sieht.

Dienstag, 4. März 2008

Ich bin ein Marktschreier, mehr habe ich nicht, mehr kann ich nicht geben.

Ich habe vergessen, vergessen, obwohl ich so viel zu sagen hatte.
Erinnerungen, die wie zerrissene Spinnennetze, durchflutet von Licht, in der Ecke der Erkenntnis auf Beute warten. Ich habe vergessen, obwohl ich noch so viel... Stattdessen warte ich, und hoffe auf Erinnerung, die sich vielleicht in meinem Netz verfängt.
Ich habe es versäumt, versäumt zu berichten... meine Schuld steht fest.
Doch will ich den versuch wagen, meinem Versäumnis Rechnung zu tragen und mit euch die Beute teilen, sofern irgendjemand an einem toten Fliegenrest Interesse hat, der irgendwo im Nirgendwo, auf nichts wartend, sich krümmt und windet und durch veränderte Wiederholung auf Erlösung hofft.

Das Licht säumt das Leben für den Augenblick der Betrachtung und der junge Leib geht seinen kläglichen Weg mit festem Schritt, er tut das, um seiner Jugend gerecht zu werden, denn er ahnt, das es nicht ewig dauert, doch wie gesagt, er ahnt es nur.
Das Ziel ist alles, und der Verlust wird auch alles sein... mehr hat der Mensch nicht zu geben. Dies Bisschen muss er den Göttern opfern, so scheint es festgelegt zu sein. Das Leid, daß uns alle heimsucht muss liebend an die Brust gedrückt, schmerzhaft ausgekostet werden.

Und doch hält das Streben auf ironische Weise mit allem mit. Streben, immer weiter immer fort...wohin? Das wissen wir nicht, wir Streben, so wie wir manchmal in Träumen rennend fliehen, um dem Unbekannten zu entgehen, so Streben wir im wachen wie Idioten, denn wir träumen nicht.

Samstag, 11. August 2007

Schmerz

Es war ein wunderschöner Nachmittag nur der Schmerz in meiner Seele bedeckte ihn wie ein Schatten der unaufhörlich, unabwendbar über meiner gesamten Existenz stand. Dank seiner latenten Anwesenheit, dank seines chronischem vorkommen berührt er mich nur noch sanft. Der Schmerzt ist zu etwas Mütterlichem geworden, er ist mir vertraut, und bietet mir Geborgenheit. Doch auch ich werde irgendwann flügel bekommen und das Nest verlassen. Hinaus fliegen werde ich, Richtung Süden, dort wo die Sonne seit ewig auf mich wartet.

Dienstag, 17. Juli 2007

Abfahrt

Es scheint so als würde das licht immer Heller werden, ich weis nur nicht ob ich dieses Licht begrüßen soll oder nicht. Auf jeden fall ist es Sommer und ich stehe mit einem äußerst interessantem Mädchen irgendwo im Nirgendwo - Zwei Minuten von meiner derzeitigen Wohnstätte entfernt. Sie steigt in den Buss, sie verlässt mich, wahrscheinlich nicht für immer und auch nicht im Bösen. Sie steigt einfach in den Bus. Ihr verwirrter, interessierte Blick schaut Kindlich neugierig und leicht Abwesend nach vorne. Ich gehe zurück zu meiner Wohnung.

Ich sollte heute Deutsch lernen. Deutsch, Deutscher, am Deutschesten. Es ist zum Kotzen, ich habe keine Ahnung über was ich wie schreiben soll. Ich verliere den Glauben an die Möglichkeit dinge überhaupt nur annähernd so zu beschreiben wie ich sie sehe. Das Problem ist aber das ich immer wieder dinge lese die etwas sehr gut beschreiben, nur leider fühle ich mich nicht dazu in der Lage. Liegt es an meinen Neurosen, hab ich Angst zu versagen? Ich fühle mich alleine und unfähig etwas Sinnvolles zu tun. Die Welt rinnt mir durch die Finger, ich bekomm sie einfach nicht zu fassen

Mittwoch, 13. Juni 2007

Wochenregel?

Die Woche, die aus jedem einzelnen Tag besteht, gesteht nur selten ihre sinnvolle Sinnlosigkeit, die sie mir zu verdanken hat. Kann sie ja auch gar nicht – die Woche meine ich – denn die Woche, verdankt sich selbst nur eines Menschen, der durch welchen Grund auch immer, auf die Idee gekommen ist das leben in Wochen einzuteilen. Eigentlich war es nicht ein Mensch sondern eher eine Jüdisch Christliche Angelegenheit; weis der Rabbi oder der Priester oder auch der Teufel warum. Die Zeit in denen die Sterne noch den Höchstanspruch im Lange hatten hat die Menschen auf einen Rhythmus gebracht. Die Hoffnung auf Regelmäßigkeit wurde durch das Planetensystem geschürt, nur wie so oft, hat der Mensch einfach nicht erkannt das es sich einfach nur langsamer bewegt, da oben, im Himmel. In Deutschland ist die Woche auf jeden Fall keine Gesetzliche Einheit im Messwesen – also keine, vom Gesetzt legitimierte Einheit, Zeit anzugeben. Natürlich gibt es hier – wie auch überall anders – ausnahmen. Wahrscheinlich haben die Geldeintreiber die Woche einfach als schöne Einheit für ihr warten empfunden und so darf man die Woche per Gesetz doch als Frist angeben. Aber was ist mit all den anderen schönen bereichen? Welcher Arbeitgeber soll mir jetzt noch vorschreiben wann ich mein Wochenende abhalten kann? Immerhin beginnt in Arabischen Ländern die Woche am Samstag. Also an irgendeinem Tag, wo die Sonne auf und untergeht. Warum zur Hölle, Himmel, Erde oder was auch immer, mussten die Menschen die schönen Tage in so hilflose Abfolgen einteilen? Ja, ja ich weis schon wir brauchen ein Zeitmaß – es hat sich eben so ergeben von wo soll ich denn wissen wann ich zum Zahnarzt muss – was soll’s ich bin Jung und möchte das leben nicht Logisch sehen. Ich bin verdammte verwöhnte Westliche Jugendkultur. Alles muss anders werden – aber ich muss es nicht logisch argumentieren – für was steh ich denn an der unteren Spitze der Zivilisation?!!!! - Ich persönlich Teile ja die Woche eher in zwei Teile. Der erste Teil besteht aus der Zeit die ich vor allem am Vormittag Genieße und der zweite Teil besteht aus dem Sonntag, das ist der Tag, an dem die Wahnsinnigen Ausgang haben.

Montag, 28. Mai 2007

Vorstellung und Realität - lohnt es sich zu träumen?

Immer wieder trifft mich die Sehnsucht. Sie ist mein ständiger Begleiter. Es scheint fast so als würde mein ganzen leben nur aus wünschen und träumen bestehen. Ich weis leider nicht was diesem ständigem verlangen zugrunde liegt, denn das was ich will ist eben keine Konstante, es ist immer etwas anderes. Ich muss die Gemeinsamkeiten erkennen lernen. Ich muss wissen was mich verfolgt oder vielleicht auch was ich verfolge.

Das Wollen an und für sich beinhaltet schon viele Probleme. Denn sich etwas wünschen, hat ja auch immer, etwas mit Vorstellung zu tun. Ich stelle mir etwas vor, wie es sein könnte – der ganze Wunsch formt sich – aus welchen Gründen auch immer – im Kopf, zumindest wenn ich dem heutigem Medizinischem stand trauen darf ist mein Gehirn für die „Inneren Bilder“ zuständig. Eigentlich ist es aber auch egal welches Organ oder welcher Teil meiner Selbst diese Bilder produziert, Fakt ist das jede dieser Vorstellungen, sei es von Liebe oder von neuem Hab und Gut handelt, es eine rein Fiktive, innere Vorstellung ist, die nie so eintreten wird wie man sie sich vorgestellt hat. Die – ich möchte schon fast sagen Illusion bleibt, was sie ist, ein Träum der in seiner Umgebung, also in mir als geschlossenes System, seine ganze Wirklichkeit besitzt aber die „Realität“ - das reale - kümmert sich eben nicht darum wie es in den Köpfen der einzelnen Menschen aussieht. Mir fällt immer das Wort Realitätskonstante ein. Ein Beispiel dafür, wie diese Realitätskonstante zu spüren ist währe folgende: Ich stelle mir vor wie schön es sein wird in Zukunft jeden tag mit dem Rad zur nächsten U-bahnstation zu fahren. Ich liege also am Abend im Bett und mahle mir aus, wie es sein wird, in der neuen Wohnung, am Stadtrand. Dort wo ich mich meinem Körper und meinem Seelischem Einklang widmen will. Das Fahrradfahren wird mir dabei helfen Ausgeglichenheit zu bewahren. In meinen Vorstellungen hat das fahren eine Angenehme umnebelte Aura. In meinem Kopf löst jeder Tritt in die Pedale, neue Glücksgefühle aus. Die Realität steht aber in hartem Kontrast zu dieser Vorstellung, nicht das es nicht schön währe oder mir, bei meinem Ziel, nicht helfen würde, aber die Realitätskonstante kommt eben hinzu, die Härte ein Fahrrad jeden Tag in der Früh über einen Berg zu bringen, bei Hitze im eigenem Schweiß zu baden, und bei Regen vollkommen Durchnässt, voller Anstrengung seinen Weg zu finden. Abgesehen von der zu erreichenden Ausdauer von der eben am Anfang nicht viel vorhanden ist. All diese Realitätsfaktoren machen den Fahrrad Traum nicht zu einem Albtraum, nein es ist wunderbar, aber die Realität ist und bleibt vollkommen anders als es die Inneren Bilder hervorgesagt haben.

Das ist natürlich nur ein Beispiel zu dessen Vollkommenheit wesentlich mehr in die Zusammenhänge eingegangen werden müsste. Aber im großem und ganzen sagt es das aus, was mir sorgen macht: Was hat es noch für einen sinn zu Träumen wenn es doch, und das traue ich mich, mit meiner jetzigen Lebenserfahrung sagen, sicherlich anders sein wird – eben Realer, nicht umnebelt mit der eigenen Welt, sondern verdammt real. In der Vorstellung spürt man eben nicht wie einem der Regen ins Gesicht peitscht oder die Sonne auf den Körper brennt, all das wird verklärt und an das innere System angepasst. Vielleicht ist es auch die Abgehobenheit die wir zur realität und überhaupt zur ganzen Welt aufgebaut haben. Ich habe oft das Gefühl das mein ganzes Leben nur in meinen Gedanken stattfindet, das was ich wirklich tue, ist nichts im vergleich zu dem was mein inneres tut, ich lebe mein leben so als würde ich nur zusehen und mir eben meine Gedanken zum jeweiligem geschehen machen. Dazu kommen noch Gefühle die ich nicht verstehe und das war’s dann eben auch. Das schlimmste eist wenn ich mir fragen stelle, denn in den meisten Fällen verstehe ich sie nicht. Ich verstehe meine eigenen Fragen nicht.

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