Mittwoch, 28. Oktober 2009

Küche

Auf der Microwellte hat sich ein Wasserkocher niedergelassen. Er besteht aus einem Plastiksokel und einem metallenen Wasserbehälter, in dem sich Teile der Kücher spiegelnd wiederfinden: Bilder, die mit Magneten, in form von Autos und Blumen, an die Wände des Kühlschranks befestigt wurden.
Eine gleisende Lichtlinie durchbricht die reflexion der Dinge und bewegt meinen Blick weiter nach links. Ich sehe einen kleinen, hölzernen Brotkasten. Auf ihm befinden sich eine Zuckerdose, Kerzen, und irgendeine Figur aus Plastik, die wohl aus einem Zeichentrickfilm stammt.

Gleich neben dem Brotkasten steht eine elektrische Brotschneidemaschiene, auf der, in Plastik eingepacktes, schon geschnittenes Tostbrot lagert. Der Aufbau läst daran Zweifeln ob diese Brotmaschiene ihrer Bestimmung nachgehen kann und unvermittelt bemerke ich ihren Leidensgenossen: Eine Maschiene um „Shakes“ herzustellen. Jene ist umseumt von einer Landschaft, aus Medikamentenverpakungen, Verpakungen für Vitamintabletten und anderen Preperaten, die Wohl die Gesundheitsfördernde Wirkung von „Shakes“ übernommen haben. In mir tauchen vertraute, aber nicht minder verabscheute Fernsehescenen auf, in denen irgendjemand Zutaten in diesen „Shakemacher“ wirft, auf einen Knopf drückt und kurz darauf, dass daraus entstandene in sich hineinlehrt. Eine hässliche Scene, die mich an langeweile und Einsamkeit erinnert.

Sonntag, 25. Oktober 2009

Durchschnittsmensch

Einer der Gründe, warum ich sexuell immer Ausergewöhnliches bevorzugte, liegt wohl daran, dass in mir die Hoffnung nach einer menschlichen Universalie lag, die darin begründet gewesen währe, dass, zumindest bei Wollust, ein jeder Mensch zu Ausbrüchen aus der Durschnittlichkeit fähig ist. Dies ist nicht der Fall. Der durschnittliche Mensch ist auch in Sexueller hinsicht durchschnittlich. Jede Hoffnung, zumindest mit dem Thema Sexualität, ein nicht zu langeweile Zwingendes Gespräch zu führen, ist gesortben. Dies befreit mich in gewisser Weise, da es mir erlaubt, mit gutem Gewissen von Gesprächen mit Durchschnittsmenschen abstand zu nehmen; und sollte jemand nach dem Grund fragen, werde ich getrost antworten können: Ich habe jede, auch die letzte, Hoffnung verloren.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Verlust

In den tiefen meines Herzens weiss ich, dass der absolute Verlust, der Gewinn von Allem ist. Diese Feststellung wurde tausendemale gemacht und es geht mir nicht darum sie hier zu reproduzieren, mir geht es vielmehr darum, die Aussage zu treffen, da ich sie begriffen habe; und die dadurch aufgekommene Energie in einem erstem Schub zu veräusern. Und siehe: ich habe Begrifflichkeiten verlohren, um sehen zu können. Das Nomen ist nicht dem Verb gewichen, vielmehr ist die Sprache mit Dasein getauft worden. Und siehe: Ich bin verschwunden, um micht nicht wieder zu finden, da ich gekommen bin um zu sein.

Donnerstag, 24. September 2009

self definition

he question is, what am i, which means, what am i apart from being human and living in a western society. Well I consider myself as 25 years old, male, living in vienna and trying to find my luck, which, obviously hasn't reached its perfection, otherwise i wouldn't bother about my self definition.
Yes, i could list my favorite music, films, clubs, books, cities, sports, clothes, audio systems, countries, you know what i am talking about... well, the thing is, that actually i don’t feel like a sign, pointing at popular culture symbols, i am not a sign, and bey the way, i don’t want to be a sign, well so, I should better work on my description. But, you know what, i have the feeling, that there is no other simple way of describing his own personality in short, because referring to products or well-defined styles is the common way of describing ourselves and whenever i tried it differently no one answered. That could have three reasons, first, the things i am referring to are just boring; secondly, myself is awkward - whatever is included by that; or nobody understood what i was trying to imply by the things a pointed to .
Well, what ever it might be, i won’t recall it hear. So i came to the conclusion, that, whenever the question of self definition appears, i have to leave it open. But out of my desperation i will try a last alternative, and that is, expressing the feelings, which often spontaneously enfold in myself, and to shorten the procedure of my enthusiastic soul striptease, i will make a ranking of moods.
On the top we find “haphazardly”, the feeling of being completely aimless placed in a particular space and time, to meander around without any reason, absolutely disconnected from the environment which surrounds me. That may sound depressing, but i can insure you, it isn’t, it is more like an old fried which i just don’t question anymore, and because, depressing is on the second pedestal, not so fare apart from the first, but it is, by no means, clear that depression deserves the second place. It is a deep depression, beaten into my flesh by the inescapable cruelness of life. And well, last but not least, there is overarching happiness and excitement.
The thing is, until now i was not able to find out which actions, or circumstances are responsible for which feelings. Well i hope you have now a little more clue about me and the condition, which apparently enslave my character.

Dienstag, 15. September 2009

Unendlich

Unendlichkeit ist ein Wort, das, wie jedes andere Wort auch, einfach ausgesprochen werden kann; es bedarf auch keiner sonderen oder minderen Inteligenz dafür, es genügt die Fähigkeit den Körper als Klangraum zu nutzen und der deutschen Sprache mächtig zu sein. Als Kind gab es die Kategorie des Unendlichen, besonders bei angeberischen Momenten: Mein Vater hat so und so viel von Diesem oder Jenem, meiner hat aber mehr, naund meiner hat unendlich; was gleichbedeutend mit >immer eins mehr< war. Als Kind wusste ich nur, dass es immer mehr war als alles andere, man konnte alles mit unendlich überbieten, dass war die Funktion des Wortes Unendlich. Worum es mir aber geht ist die sprachliche Entkoppelung eines Wortes, man verlässt die sprachliche Funktion und taucht ein in das geistige Konzet desen auf welches das jeweilige Wort deutet. Im Falle unendlich ist es die Ewichkeit. Eine größe, die keine mehr ist, da sie nicht erfasst werden kann. Es ist für einen Menschen nicht fassbar was unendlich ist, was Ewigkeit bedeutet. Wie kam es dazu, dass Menschen dieses Unmenschliche in ein Wort kleideten? Nichts ist Ewig bis auf Alles. Demzufolge muss ich, um die Ewigkeit zu verstehen Alles begreifen.

Mittwoch, 9. September 2009

To be conscious

To agree with insanity means to accept the world as man perceives it. To accept insanity means survival, because the last consequence of non acceptance would be suicide.

But the idealist is, in the most cases, not willing to bear the last consequences, this finds exemplifications , among others, in human relations, in war or simply by the poor performance of city-planning in the west. Hence, the human, which is unable to adjust itself to madness, will feel misunderstood, occasionally he will be furious and sometime he will find tears in his face.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Die Mutter

Das Bügelbrett stand endlich dort, wo es stehen sollte. Dieses alte Ding klappte ständig zusammen, obwohl es stehen sollte. Mit ein paar zusätzlichen Befestigungen schaffte es Maria aber immer, dass es doch irgendwie stehen blieb. Die kleine Wohnung, in der sie seit vier Jahren wohnte, roch nach feuchter Wäsche und nach altem Eintopf.
Maria legte ein T-shirt eines Kleinkindes auf das Bügelbrett, nahm das Bügeleisen in die Hand und begann routinierte Handbewegungen auszuführen. Während sie dies tat, dachte sie an den kleinen Franzisco, der irgendwo am Gang spielte und in einer halben Stunde essen wollte. Der gewohnte Hass stieg wieder langsam in ihr Bewusstsein. Sie wusste zwar, dass es ihre heilige Pflicht war dieses Kind, ihre Leibesfrucht, zu lieben, doch immer wenn sie ihren Gedanken freien Lauf lassen konnte, fühlte sie einen tiefen Hass gegen Franzisco.
Sie konnte einfach nicht verstehen, wieso sie diese Gefühle gegenüber ihrem Kind hatte. Sie war zwar vor der Geburt nicht, wie viele ihrer Freundinnen, von Babys oder Kleinkindern entzückt gewesen, aber während ihrer Schwangerschaft empfand sie durchaus ein glückliches Gefühl, wenn sie daran dachte ein eigenes Kind groß zu ziehen. Alle waren damals so glücklich, die Verwandten gratulierten ihr und ihre Freundinnen wahren auf ihr Glück eifersüchtig. Die Großeltern freuten sich, noch mehr Enkel zu haben und ihr Mann sprach ihr Mut für die Zukunft zu. Jetzt wahren ihre Eltern geschieden, ihre Großeltern tot, ihr Mann hatte sie verlassen und sie stand in einer Wohnung am Stadtrand von Florenz, umgeben von fremden Menschen. Es gab zwar ein paar Nachbarn, mit denen sie hin und wieder ein paar Worte wechselte, aber richtig ins Gespräch kamen sie nie. Alleine mit einem Kind zu wohnen, ohne Vater, ohne Familie schien auf die Menschen befremdend zu wirken.
Als sie mit Bügeln fertig war, die Kleidung zusammengelegt worden war und ihr Rücken durchgeschwitzt, stand Franzisco vor ihr und schaute sie mit seinen großen Kinderaugen an. >Hast du schon Hunger kleiner?< fragte sie. Er nickte und wollte ihre Hand ergreifen, Maria befreite sich jedoch und wand unauffällig ihre Hand aus seiner. Sie ging in die Küche und begann das Essen anzurichten.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Im Kaffee

>Die Geschichte ist einfach<
>Was heißt einfach<
>Naja sie ist schnell erzählt<
>Das heißt doch nicht, dass sie einfach ist, das heißt, dass sie kurz ist<
>gut dann ist sie eben kurz<
>erzähl doch<
>ich will nicht mehr<
>schade, ich hätte wirklich Lust auf eine kurze Geschichte gehabt; das Leben ist kurz, also sollen die Geschichten in Relation zu unserem Leben stehen.<
>Ist mir egal<
>komm schon, erzähl sie doch<
>es tut mir leid, der Moment ist vorbei, die Geschichte ist gestorben<
>wie kann eine Geschichte sterben?<
>Indem sie nicht erzählt wird<
>Achso


Er trank den Kaffee zu ende, suchte die Wand des Lokals nach einer Uhr ab, fand sie und bestellte noch einen Kaffee. Sie hingegen starrte nur auf einen Fleck an der Wand und vermied es nach Uhren ausschau zu halten. Für sie gab es keine Zeit, er hatte noch ein wenig davon. Es war Montag und Mittag, das Kaffee, in dem sie saßen, war nur von wenigen Gästen besucht. Ein paar Tische vor ihm las ein älterer Mann Zeitung, seine Augen sprangen über das Papier als sei es eine Frau, mit der er sich in einer zu langen Beziehung befand, er schenke ihr keine Aufmerksamkeit, benutzte sie aber trotzdem.
Sie hingegen starte noch immer auf den Fleck auf der Wand. Dieser veränderte sich nicht, blieb gleich, war teil der Wand, ohne es erbeten zu haben, sie akzeptierte ihn und ihn, jenes Ding, dass an der Wand verharren musste und jenen, das mit ihr ausharren musste. Es führte wohl doch nichts an den Gegebenheiten vorbei. Sie wahren wie riesige Steine, die man manchmal in der Landschaft sieht und sich fragt, woher sie kommen. Der Kellner brachte den zweiten Kaffee, stellte ihn ab und beäugte die Dame, die nichts bestellte. Sie gefiel ihm, wie sie so verloren durch den Raum starrte, er kannte sie schon, gewöhnlich kam sie allein.

Freitag, 17. Juli 2009

Johan

Johan saß wieder in seinem Wagen, er hatte beschlossen diesmal selbst zu fahren, er wollte alleine sein, den Knopf seiner Hose offen lassen und ohne Rücksicht nach Schweiß stinken. Der Merzedes war auf Automatik geschalten und so fuhr Johan, fast wie früher im Autodrom. Dies tat er immer wenn er mit seiner Oma auf den Kirtag gehen durfte. Sein Vater wollte dies nicht, dort habe er nichts verloren, und seine Mutter stimmte dem Vater natürlich zu. Nur die Oma nahm in heimlich dorthin mit. Zu Johan sagte sie immer, weist du, der Pappa spinnt ein bisschen.

Das Auto glitt die Straße entlang, die Klimaanlage schützte auf ihre selbstverständliche Weise den Innenraum, und der Schweiß, die sich an Johan Rücken und unter seinen Armen gesammelt hatte, begann langsam zu trocknen, nur im Schritt blieb es feucht, da kam auch kaum Luft hin. Als er zehn Minuten gefahren war, parkte er sich bei einer Einfahrt ein, lies den Motor laufen und stellte die Sitzlehne per Knopfdruck ein Stück nach hinten. Vor ihm parkte ein alten Mazda, und er dachte an die Versammlung, der er heute bewohnen musste.
Es dauerte ziemlich Lange und seinen Parteikollegen schien es heute besonders wichtig zu sein. Es war schwer für ihn, bei der Sache zu bleiben, er hatte andere Gedanken im Kopf. Die Politik interessierte ihn schon lange nicht mehr, aber er hatte sein Haus, das bezahlt werden musste, seine Frau die bezahlt werden musste und seine Liebe, die er zwar nicht bezahlen musste, aber der er so gerne Geschenke machte. Hätte er darüber nachgedacht, ob ihn jemals die Politik interessiert hat, hätte er auch dies infrage stellen müssen, da es Johan aber nie einviel etwas gründlicher über sein Leben nachzudenken, stellte er es nie infrage. Abgesehen davon wollte er nicht so einen Mazder fahren, wie der, der vor ihm stand.
Um nachzufühlen ob sich der Schweiß verflüchtigt hatte, griff er sich mit seiner Hand auf die Stirn, , sie war trocken, nur die Haare schienen fettig. Er griff sich in die Hose und fühlte die haarige Nässe in seinem Schritt und da er sich quai alleine im Raum dachte zog er die Hand wieder hinaus und roch daran. Er verzog das Gesicht, wie ein dickes Kind, das sein gehasstes Gemüse essen musste. So konnte er unmöglich zu seiner Kleinen gehen, er beschloss also, vor dem Treffen zu duschen. Er nahm sein Handy zur Hand und wühlte nach einer Nummer und wählte sie. Es läutete und verband.

>Hallo, ich habe jetzt aus, hast du schon zeit?<
>Ich weiß noch nicht, ich muss hier erst fertig machen, deine Kinder machen nur Dreck, wie die Schweine<
>Das sind nicht meine Kinder, das sind die Kinder meiner Frau, sag nicht immer das es meine Kinder sind<
>Sie wohnen unter deinem Dach...<
>Aber Schatz, lass uns nicht darüber reden, ich habe dir ein Geschenk gekauft<...
>Willst du mich etwa Kaufen?<
>Nein aber...<
>Dann musst dus mir einfach geben und nicht immer nur darüber reden<
>Es tut mir leid, aber die Vorfreude auf dich....<
>Das meine ich, was hat das mit dem Geschenk zu tun<
>....Ist ja auch egal, ich will dich sehen, ich muss dich sehen, wann kannst du weg<
>Deine Frau kommt in einer Halben stunde. Und deine Kinder wollen noch essen, die sind ja zu blöd um sich was aufzuwärmen<
>Also so in zwei Stunden in der Wohnung?<
>Ich werde schauen, ich schreib dir eine SMS<
>Beeil dich, ich warte schon, weißt du was ich mir wünschen würde?<
>Was denn?...<
>Bitte zieh deine hohen Schuhe an, die ich dir gekauft habe, und die Unterwäsche meiner Frau, die in der vierten Schublade, ganz unten, ich hab sie in eine kleine Schachtel getan<
>Soll ich sie anziehen oder nur Mitbringen<
>Zieh sie bitte an und... ich muss aufhören, der Fritz ruft an<


Johan atmete einmal tief durch, richtete sich ein wenig auf und unterbrach das geführte Gespräch um auf das andere umzuschalten.

>Hallo Fritz<
>Hallo, du wann kannst du morgen bei der Sitzung sein, der Alois kann nicht, hat irgendwas zu tun<
>Irgendwas zu tun, und ich muss führ ihn arbeiten<
>Du weist ja wie es ist<
>Ja<
>Also wann kannst du da sein?<
>Wann muss ich da sei?<
>Am besten ab Acht, die Vorstände achten darauf und schau das du ausgeschlafen bist<
>Ja...brauch ich irgendwas mit<
>Nein, hatt alles die Leitner mit<
>Gut<
>Bis dann<
>Bis dann<


Johan legte sein Handy auf den Beifahrersitz, atmete tief durch und dachte an den Arsch seiner kleinen und an die hohen Schuhe. Er spürte seinen kleinen Schwanz wie er gegen seine Anzugshose drückte. Er griff auf die Schwellung und knete sie ein wenig, der schweiß hatte die Hose schon angefeuchtet. Johan Parkte aus sein Auto aus und fuhr die Straße weiter, er musste ja noch irgendein Geschenk besorgen.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Stufe um Stufe

Stufe um Stufe eilte er aufwärts. Er hatte eine kurze, braune Hose an, ein weißes Hemd und seine Schuhe entsprachen der üblichen Mischung: Sport und Freizeitschuh. Wo er herkam wissen wir nicht und ist auch nicht so wichtig, da es in dieser Geschichte viel mehr darum geht, wohin dieser Mann gegangen ist. Als er im zweiten Stockwerk angekommen war, verlangsamte er seinen Schritt, er ging zu dem einzigen Finster, in dem kleinem Stiegenhaus, öffnete es und steckte seinen Kopf soweit hinaus, dass er zuerst nach unten und dann nach oben schauen konnte, dann zog er ihn wieder, mit seinem Körper, in das Stiegenhaus zurück. Er drehte sich zu den Stufen, die in die oberen Stockwerke führten.

>Die Mutter hat immer so viel Mühe gezeigt, sie wollte wohl nur das Glück. Und die Freunde, die waren da, warum weiss ich nicht genau... wir hatten oft spaß. Die Frau, von der ich nie wusste ob ich sie liebte, ist weg und ich, ich bin allein, verdammt und verlassen. Wie wird es wohl sein ohne mich; die Welt wird weiter ihren Lauf nehmen, die Sonne wird auf und wir untergehen. Die Wärme wird die Kälte ablösen und umgekehrt. Der Wind wird die Stille bemerkbar machen - Man hört nichts bis auf die Blätter, die im Winde rauschen - die Bäche werden weiter fliesen... ach der ganze Dreck wird zugrundegehen, Klimawandel, menschliche Dummheit, kosmische Fügung, Krieg, was weis der Teufel, der ganze verfickte abgrundtiefe Ekel wird endlich stillstehen und das einzige was sich noch drehen wird, wird ein toter Planet sein, irgendwo, in irgendeinem Universum. Die Fernsehgeräte werden endlich keine Zuschauer haben, die Unterhaltung wird sich selbst genügen müssen.<


Er setzte wieder an, seinen Weg weiterzugehen. Er übersprang nun immer eine Stiege und ohne es zu merken wurde er gegen ende hin schneller. Als er im siebten Stockwerk angelangt war, war sein Atmen nah am Keuchen. Aber diese Äußerlichkeiten interessierten ihn nicht mehr, er fühlte sich außerhalb seiner Selbst, sich selbst überlegen und konnte den Kleinigkeiten, die das Leben so mit sich brachte, keine Aufmerksamkeit schenken.

>Ich lag Krank im Bett und meine Mutter kümmerte sich, sie suchte in ihren Büchern Medikamente, braute Tee und brachte mir Decken um mich zu wärmen. Die Sonne, die die Landschaft preisgab, schien nur für mich, und ich liebkoste sie mit meinen Augen. All dieser theatralische Fuck wird endlich abfallen und die Existenz wird dorthin geführt werden, wohin sie gehört.<


Der Mann brach zusammen. Er kauerte zuerst, um sich gleich darauf auf dem Boden zu wälzen, es sah so aus, als hätte er körperliche Schmerzen, er wand sich wie ein Vergiftetes Tier, er litt sichtlich. Er schloss die Augen und blieb ausgestreckt am Boden liegen.

>Der Hund, wird er wissen, dass ich weg bin. Wird er mich vermissen. Wird er es vermissen so verstanden zu werden, wie ich ihn verstand. Wir liebten uns, zumindest liebte ich ihn. Ich wollte immer einen Hund und dann bekam ich ihn auf einmal, vollkommen unerwartet, sie legten in mir in der Nacht ins Bett und ich wachte auf und hatte ein verängstigtes Wollknäuel vor mir. Ich hatte einen Freund, einen richtigen, der groß und Stark werden würde, mit dem ich ein Leben teilen konnte, ein bedingungsloses Lebewesen an meiner Seite. Wird er wissen, dass ich gegangen bin?<

Der Mann blieb noch eine weile in seiner Stellung liegen um abrupt aufzuspringen. Er stand ganz still, schlug sich ein paar mal mit der Faust auf den Kopf, stand wieder still und lief dann weitere acht Stockwerke hinauf. Im fünfzehnten Stockwerk blieb er wieder stehen. Wie vorhin ging er zu dem Fenster und wiederholte, seinen Blick, zuerst nach unten dann nach oben. Er zog den Kopf wieder in das Stiegenhaus. Obwohl er viel mehr gelaufen war als vorhin, schien sein Atem tief beruhigt zu sein. Überhaupt ging nun ein Gefühl von ihm aus, das man allgemein als entspannt ausdrücken könnte. Er stand ganz still, atmete ein und aus, um sich wieder mit seiner Faust auf den Kopf zu schlagen. Zuerst nur zwei mal, um dann wieder kurzzeitig still zu stehen um wieder, diesmal aber wesentlich heftiger als vorhin, weiter mit seiner Faust gegen den Kopf zu schlafen, er schlug sich so heftig, das er irgendwann in die Hocke gehen musste um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er hockte und sobald er nicht mehr schwankte stand wieder er auf. Er ging zur Wand und begann dort seinen Kopf gegen diese zu schlagen. Dies tat er zwei mal, danach viel er hin, und blieb liegen. Nach einer Weile stand er wieder auf. Er ging zum schon offenen Fenster, blieb kurz davor stehen, und seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Neuanfang

Das Gespräch fliest wie der alte Fluss
Die Kinder spielen mit den Steinen
Das Sprechen stoppt
Blauer Himmel hinter grauen Wolken
Die Wellen weichen von den Steinen
Kinderlachen erfüllt den Raum
und der alte Fluss bricht auf zu neuen Ufern.

Dienstag, 14. Juli 2009

Die Wiese

>Man spürte schon am Morgen , dass der Tag heiß werden würde. Der Himmel war blau und die kühle Luft, die an mir streifte, erinnerte an die Wärme, die die allgemeine Stimmung des Tagesanbruchs versprach. Ich traf Anna ein paar Schritte von unserer Stiege, sie kaute noch an einem Wurstbrot, wobei die Wurst herunterzufallen drohte und wohl auf ihr Kleid gefallen währe, hätten ihre kleinen Finger nicht geschickt die flüchtende Wurst wieder auf ihren zugedachten Platz geschoben. Ich winkte ihr und sie schmatze. Wir gingen, wie oft, gemeinsam weiter, sie kaute und ich hoffte auf ein Abenteuer. Nach einer Weile und einigen Untersuchungen der Dinge, die uns umgaben, darunter war übrigens auch ein Ameisenhaufen, auf den anscheinend irgendjemand die Verpackung seines Eises geworfen hatte, kamen wir bei einem Holzzaun vorbei, den wir davor noch nie bewusst wahrgenommen hatten.
Der Lack auf den Latten war schon lange von der Zeit abgetragen, und die Natur hatte sich ihrer mit Moos und Flechten bemächtigt. Anna blieb stehen und lugte zwischen den Latten hindurch, ging ein paar Schritte, um an einer anderen Stelle durchzuschauen. Ich schloss mich dem an und kurz darauf suchten wir nach einer Möglichkeit, diesen unbekannten Ort näher betrachten zu können. Wir gingen den Zaun systematisch ab, wir wussten, wenn man genau schaute gibt es immer eine Möglichkeit die Gegebenheiten zu überwinden, und ich sage ihnen, damals fanden wird auch eine. Der Schimmel hatte eine Latte schon so angefressen, das Anna es anscheinend für selbstverständlich nahm, gegen sie zu treten, bis sie durchbrach. Ich wollte ihr natürlich um nichts nachstehen und bearbeitete die zweite. Wir wussten: Zwei entfernte Latten ergaben einen Eingang. Ich schaute immer wieder um mich, um ja zu sehen, falls jemand kommen würde, wir wussten damals schon, das Erwachsene, selbst bei morschen Brettern, ihr Gemüt erregen konnten. Die Folgen dieser Erregtheit konnten von uns damals nie wirklich abgeschätzt werden, sie wissen ja, als Kind hat man einfach angst vor wütenden Erwachsenen. Der Entdeckungsdrang trieb und jedoch und half die angst zu überdecken. Als wir die zweite Latte entfernt hatten, war der Spalt groß genug um sich seitlich durchzuquetschen. Anna lächelte mich an und sagte ich solle vorgehen. Ich war mutig und wollte es auch bleiben, daher ging ich zuerst auf die andere Seite. Mein Herz pochte und das Wort “Privatbesitz” ging mir immer wieder durch den Kopf. Ich wusste das es verboten war auf fremden Grund zu gehen und das es von der Polizei bestraft werden würde, sollten wir erwischt werden, trotzdem drückte mich auf die andere Seite und stand vor einer großen grünen Fläche. Der Garten war verwachsen, allerlei Gräser und Blumen waren vor mir und die meisten hatten die selbe Größe wie ich. Wir sahen zwar schon vorher, dass die Wiese hochgewachsen war, aber das Ausmaß begriff ich erst jetzt. Es schien alles unberührt zu sein und das erregte mich. Ein kleiner Schuppen stand am anderen Ende der umzäunet Wiese, in der Begleitung eines Baumes, er trug Marillen, die schwer an seinen Esten zogen. Auf dem Dach des Schuppens lagen schon Früchte, an denen sich wahrscheinlich allerlei Getier satt frass. Ich drehte mich auf die Seite und da stand Anna schon neben mir, sie grinsten wieder und gab mir einen der zwei Stecken, die sie von irgendwo auf einmal in ihrer Hand hatte. Lustigerweise bestand kein Zweifel darin, dass wir herausfinden mussten was in diesem Häuschen war, und die hohen Gräser, und das ganze Leben in ihnen, musste überwunden werden. Um uns einen Weg zu bahnen schlugen wir mit den Stöcken auf die Wiese ein, der uns Letztendlich zu dem Haus führen sollte<

Der Arzt, behandelte den Zimmergenossen von Hernn Kanicht während er Herrn Kanichts Gerede unaufmerksam Gefolgt war. Als er den Patienten abgearbeitet hatte, sagte der Arzt zu Herrn Kanicht:
>Wie dem aus sei, es sieht so aus als würden sie noch immer keinen Besuch bekommen, das heißt wir wissen nicht mehr über sie als die letzten 4 Monate. Können sie sich an irgendetwas erinnern, das sie uns noch nicht gesagt haben?<
>Wir schlugen uns den Weg frei um zu dem Haus zu kommen und irgendwann in der Mitte der großen Wiese, fielen wir hin, wir setzten uns auf die zusammengedrückten Gräser und Blumen und waren umgeben von Wiese. Die Sonne stand schon höher und es wurde wärmer.<

Während Herr Kanicht dies Sprach, ging der Arzt wieder aus dem Zimmer und lies die Beiden alleine. Der Zimmergenosse sagte:
>Guten Morgen, hast du gut geschlafen<
>Ich glaube schon<
>Gut, übrigens falls du es noch nicht bemerkt hast, sonne wirst du heute keine Sehen<
Der Zimmergenosse lächelte und Martin schloss wieder die Augen.

Martin Lag auf seinem Bett und dachte, es geht doch darum, sich zeit zu lassen, sich zeit zu nehmen. Wenn jemand ihm sagte, er müsse schauen ob er zeit habe, sagte er immer, Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich, mit derlei Aussagen vergraulte er oft das Interesse seiner Mitmenschen. Aber das durfte ihn nicht kümmern, er wollte immerhin ein Prinzip leben und ein Prinzip verlangt die Unterordnung des Lebens unter das Prinzip. Die Prinzipien waren seine große Qual, da er alles auf sie Abstimmen musste. Jede Handlung, all seine Entscheidungen, aber, so glaubte er, es wird sich irgendwann lohnen, irgendwann wird er durch diese Technik den anderen Menschen überlegen sein und sich gemütlich in einem Bett entspannen können. Und so flossen seine Gedanken dahin während sein Zimmergenosse, das mittlerweile gebrachte Frühstück, wie immer, mit der größten Sorgfalt zusammen Brachte: Zuerst die Semmel aufschneiden, Butter glatt und regelmäßig verstreichen, Verpackung wieder zusammenlegen und einen Hauch Marmelade darauf, auf keinen Fall zu viel, zu viel Marmelade kann den ganzen Tag versaun, die Folie der kleinen Marmeladenpackung wurde auch zusammengelegt und in die halb-volle Verpackung gelegt, nach dem Essen, wurden die Krümel, die am Tablett übrig geblieben waren, ebenfalls diesem Ort zugeführt. Der Genosse war sichtlich zufrieden und schaute entspannt auf die Vorhänge, die vor dem Fenster hingen. So war sein Zimmergenosse, er hielt Ordnung in seinem Leben. Unordnung hielt er nicht aus.

So vereinte das Schecksaal diese beiden Herren mit unterschiedlichen Sorgen in diesem kleinem Zimmer, das mit einem Fenster und einem Fernseher ausgestattet war. Sie wollte beide nicht wissen, warum sie hier waren und jeder von ihnen hatte seine eigene Methode dieser Frage auszuweichen. Das verband sie und verhinderte bis jetzt auch Streitigkeiten. Martin akzeptierte seine penible Genauigkeit, die gemeine Münder in diesem Hause Störung nannten, und er, der Genosse, akzeptierte das Gebrabbel, welches immer wieder aus Martins Mund floss.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Der schöne Mensch

Das Hübsche – oder bleiben wir konkret: der hübsche Mensch bringt Ordnung in die Welt, da er uns fixieren lässt, er gibt Orientierung und befreit so von der Unorientiertheit, er schaft ein Ziel, das, wenn nicht Leiblich, so doch, dank der Augen, biologisch ist.

Der hübsche Mensch konkretisiert das unbenenbare Verlangen indem er ein Verlangen produziert.

Dies ist der Sinn und Zweck der hübschen Menschen. Daraus folgt, dass der Mensch, welcher viel Schönes im Menschen sieht, dem Chaos besser entflieht, als der, der mühe hat das Schöne zu sehen.

Der hübsche Mensche liegt einem Trugschluss auf wenn er denkt, dass die Aufmerksamkeit seinem Wesen gilt. Der Betrachter ist glücklich über das Verlangen, welches ihm endlich Richtung gibt.

Die Stadt...

Die Stadt, die mich umgibt, nicht der Ort meiner Heimat, meines Heimseins, umgibt mich. Der Ort ist mir in seiner Werdung und meist auch in seiner Funktion völlig fremd. Die Ordnung ist um mich verlohren, da ich Werden und Sterben nicht sah. Und das Chaos ist mir unangenehm, da ich es nicht kenne.

Vieleiecht liegt es daran, dass ich nicht unter und neben Gebäuden groß geworden bin, das ich mich vor allem weg träumte, aufs Land, in die Wälder – eben in das Chaos, in das Gegenteil von Ordnung und somit auch in das Gegenteil vom Menschsein.

Nun gut, langsam aber stätig nähere ich mich einer gewissen Ordnung, einer Ordnung die aus dem Chaos kommt, sozusagen ein Anfang von Ortnung.

Menschen kreuzen meinen Weg und ich weiss nichts mit ihnen anzufangen, sie gehen vorbei, Schritt für Schritt und ich beschreibe sie nicht, denn ich habe nichts über sie zu sagen.

Montag, 15. Juni 2009

...

Entwachsen aus einem Stamm, teilt es sich, um sich selbst zu umarmen. Grüne fünfblättrige Blätter ergeben Blatt. Die älteren Blätter, dunkelgrün und fest, bilden nicht den Gegensatz zu den jungen Blättern, die hellgrün und zart, noch unsicher auf Lianen hängen, vielmehr bilden sie die Konsequenz der Selbigen.
Die Pflanze bildet ein Ganzes zusammengesetzt aus fragilen Einheiten, die verworren zueinander halten.

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