Freitag, 11. Februar 2011

Geburt der Solidarität

Mit einen Satz kann man keine Leichen ersetzen. Sollten wir die Definition des gesunden Geistes in seiner populären Meinung beibehalten, werden wir nie in den Genuss gelangen Schweiß, Kot und Blut, zu einem aus sich herausgewundenes Ganzes schaffen. Wir werden nie sehen wie sich Knochensplitter an ihr verbleibendes Fleisch klammern und nie das Fleisch sehen, dass Zitternd in bewegung Bleibt, in seiner Transformation vom Ganzen zu seinem Ist-Zustand. Ich will Körperteile von unterschiedlichen Menschen in eine Art Gesamkunswerk zusammenführen, um Einheit unter den Menschen zu schaffen, die außerhalb ihrer Selbst existiert. Solidarität, gefunden in der Suppe aus klafenden Wunden derer die sich selbst Opferten um Eines mit der Masse zu werden. Das Kollektiv wird tropfend und glitschig über die Landschaft wandeln, wird die Erde und die Gewässer nähren, wird endlich wieder zu sich selbst finden indem es eingeht von wo es gekommen.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

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Der Himmel, mit all seinen Farben und Formen, ist der Spiegel der Seele an klaren Tagen.

Materieller Überfluss ist eine Fatamorgana; sie versucht den Seelendurst zu löschen.

Um eine Sache zu beschreiben sollten wir nie die richtigen Wörter suchen, vielmehr sollten wir darauf achten, wie wir ihnen entkommen.

Dienstag, 14. September 2010

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"On the Christmas edition, Veloso held a gun to his head and sang a traditional Brazilian song."

- http://willhodgkinson.turnpiece.net/image/2682

Mittwoch, 8. September 2010

Der blinde Pilot

Ich würde dem Gefühl, das in mir aufstieg, nicht den Namen Panik geben, obwohl so manch unsensibler Geist bei der selbigen Empfindung sein Feingefühl für den latent vorhandenen linguistischen Betrug vergessen würde, und sich infolge dessen, selbst als einen Menschen bezeichnen würde, der gerade in einem Panikanfall involfierten ist.
Mein Gefühl hingegen war tiefer, ruhiger als Panik. Wenn wir den vergleich Anstellen wollen, dann sollten wir an einen Stein denken, der durch irgendeine Hand in einen Teich geworfen wurde, die expandierenden Ringe auf der Oberflechenspannung des Wassers würden, unter diesem Umstand, von uns als Panik begriffen werden, aber das Gefühl, welches mich heimsuchte sollte mehr mit dem Gedankengang des Fisches verglichen werden, der den Stein aus Unbekannter Welt vor seinen Augen langsam auf den Boden seiner Tatsachen ankommen und sanft aufschlägt sieht.
Die Messgeräte die mir wohl die Parameter für mein Handeln angeben sollten, sahen aus, alls währen sie vom Zufall angebracht worden. Sie wirkten wie ein Streich mitelbagter Kleinkinder. Noch konnte ich die Zahlen lesen, auch die Namen über oder in den Anzeigen konnte ich enziffern: Luftdruck, Tank, Neigung, Höhenmeter, nur ihre Bedeutung schien absolut Sinnlos. Kommischerweiße machte diese Tatsache kaum einen Eindruck auf mich. Mein Nachdenken über diese Parameter und dem ihnen zugedachten Zweck wurde von der Tatsache angetrieben, dass mir nebelhaft bewusst war, dass ich der Pilot eines Flugzeugs war. Ich wusste, dass hinter der Tür hinter mir, rund zwanzig Passagiere warteten an ihr Reißeziel gebracht zu werden. Ich hingegen wusste nichteinmal mehr was dieses Ziel war oder welchen Namen man ihm gegeben hat und noch wesentlich schleierhafter waren mir, wie erwähnt, die angeblichen Parameter, die das Finden dieses Orts erleichtern sollten.
Ich beschloss fürs Erste, Nichts zu tun. ich nahm das Ding von meinem Kopf das mir wohl die Ohren warm halten sollte und desen weitere Funktion ich nicht bestimmen konnte. Ich legte es neben mich, auf den mit Gummi beschichteten Boden. Nun war mir das Seil, welches an den vermutlichen Ohrenwärmern befästigt war im Weg, schränkte die Bewegungsfreiheit ein, die so oder so schon durch die größe meines derzeitigen Aufenthaltsort restrigiert wurde. Ich will euch nichts vormachen, ich war verzweifelt. Ich Flog irgendwo herum, wusste keinen Grund dafür und es sah so aus als würde ich nicht mehr lange zu leben haben, die einrichtung war schrecklich und durch das wahrscheinliche Todesurteil konnte ich mich auf keinen Fall auf die beeindruckende Aussicht einlassen. Trotz diesen, mir persönlich zuwiederlaufenden Beschaffenheiten der Situation stieg in mir das Bewusstsein für Verantwortung auf, ich musste den mir anfertrauten Pasagieren ihre Situation, wenn nicht erklähren, dann zumindest etwas nähr bringen, ich musste ihnen sagen, dass ich nicht weiter für ihren Flug sorgen konnte. Wie sollte ich dies sagen, ohne dabei Unangenehm aufzufallen. Mir ist es schon unangenehm wenn ich den selben Schritt zur Seite Mache wie die Person, die mir Gerade ausweichen wollte; ein offenkundiger Fehlschlag der nach Korektur oder nach entgültiger Kollision verlang. In diesem Fall eher zweiteres und diesmal musste nicht erst ein Schuldiger gefunden werden, da nach meiner Beichte für jeden klar sein würde, dass ich derjenige bin, der für diese Misere Verantwortung hat. Trotz dieser Schrecken musste ich etwas tun; ich baute mein Selbstvertrauen mit der Chance auf, dass unter den Pasagieren jemand war, der wusste wie diese Maschiene zu bedienen sei, vieleicht ein Pilot, oder zumindest jemand der einen Piloten in seiner Familie hatte, der erzählte wie es so war, eine Maschiene zu fliegen und vieleicht konnte derjenige oder gar eine Frau aufgrund der langen langweiligen Ausführungen dieses unbekannten Bekannten diese Maschiene steuern und uns alle somit reten. Auf wenn die Wahrscheinlichkeit gegen mich stand, so stand doch die Hoffnung neben mir und jene wurde mit zunehmenden Schuldbewusstsein größer und gab mir Kraft zu den Passagieren hinauszutreten. Ich wartete ein paar Sekunden um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, dann stellte ich mit erster Mine meine einstudierte Frage. Ich machte sogar den ersten zwei Knöpfe meines Hemtes auf, um betont lässig zu wirken, Aufregung, so dachte, musste auf jeden fall vermieden werden. Links und Rechts neben mir waren die ersten Sitzreihen, ich lehnte mich leicht zur linken seite und Fragte in die Rude: "Ist zufällig ein Arzt unter Uns" Ich darf bemerken, dass sich einige der Passagiere erstaunt anschauten. Auf das Starren folgte ein allgemeines Murmeln, aber es meldete sich niemand. Gut dachte ich, denn nun konnte ich mit meinem Sprachplan fortfahren. Als wieder Stille eingekehrt war, die Augen wieder auf mich gerichtet wurden, sagte ich "Gut, denn wir brauchen keinen, wir brauchen nur jemanden, der diese Maschiene statt mir fliegen kann, da ich selbst vergessen habe, wie man dies tut" und ich fuhr weiter fort und brachte mein Zweites argument vor "Und abgesehen davon, habe ich auch vergessen wohin wir fliegen". Die Passagiere schienen kurz ihre gedanken zusammenzuziehen, sie spannte ihre Gehirnzellen an um sie aprupt loker zu lassen, wie es menschen machen im Falle eines obszön wirkenden Wirzes der sich ins Harmlose auflöst.. Einige Schmunzelten während andere offen lachten, ein zwei oder drei Klatschten sogar. Ich muss offen gestehn, dass ich in diesem Moment große Verzweiflung in mir verspürte. Ich empfand Mittleid für meine Mittsterbenden.

Samstag, 21. August 2010

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Alas! the forbidden fruits were eaten,
And thereby the warm life of reason congealed.
A grain of wheat eclipsed the sun of Adam,
Like as the Dragon's tail dulls the brightness of the moon.

— Rumi: Masnavi I Ma'navi

Donnerstag, 19. August 2010

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time is running and i'm hiding

Tipp des Tages

Vor den Dieben schütze deine Güter und vor dem Alter deine Illusionen.

Montag, 16. August 2010

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Ich sehe Kinder, eine Schaukel, die Hand meiner Mutter bewegt sich langsam von mir und das restliche Bild verdunkelt sich, alles verschwimmt zu Grautönen, die mein Innen wieder geben.

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Der Zufall führt die Wahrheit an.

Samstag, 3. Juli 2010

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Verarbeiten, verarbeiten, arbeiten, umgraben, hinlegen, verarbeiten, weiter arbeiten. schlaf. Do not fuck with me until we come to a compromise. Aufstehen, arbeiten, essen, fressen, aaaaaaaa. schlaf.

Freitag, 2. Juli 2010

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Das Rauschen in meinen Ohren stammte einmal nicht aus einem schlecht gestimmtem Radio, gegenteilig war die Qulle des Rauschens ganz in der Nähe meiner Selbst. Die Autos rasten Tag ein Tag aus, hin und her, ab sechs Uhr Früh fuhr anscheinend die ganze Welt an meinem Fenster vorbei und mein wahrheitsuchender Geist vergewisserte mir, dass sich keiner der Vorbeiziehenden für mich interessierte, mein Geist war sich leider auch darüber im klaren, dass wohl Niemand der Autoinhaber oder Beifahrer von meiner Existens überhaupt etwas wussten. Ich war alleine unter vielen Reisenden. Ich musste an die Steine in Flüssen denken, wie fühlten sie sich inmitten des Fliesens, waren sie gequelte durch das ewige Rauschen und wie ging es erst jenen, die ganz unter Wasser lagen, sie wurden wohl durch die Zeit an den Fluss angepasst, aber, und das war der Unterschied zu mir, der Fluss musste sich auch an sie anassen, Stein und Fluss gehen aufeinander zu, sie der Fluss kann den Stein nicht ignorieren, die Autokollone vermittelte mir noch nie das Gefühl, dass sie auf mich eingehen wollten. Vieleicht war es aber auch die form der Straße, die die Autos zwang, an mir vorbei zu rasen.

Ich dachte wieder an die Arbeit, die ich hatte. Es war keine besonders angesehene Arbeit, aber ich wusste, dass ich mich nicht über sie beklagen sollte, da sie mir mein täglich Brot sicherte. 30 Stunden Arbeit waren gut, vierzig wollte ich nie arbeiten. Ich ging immer um fünf Uhr früh aus dem Haus, die Autokollone war um diese Zeit noch nicht unterwegs. Ich trug Zeitungen an Haushalte aus, die Firma nannte die Wohnungen so, obwohl auch sie wissen mussten, dass in diesen sogenannten Haushalten meist nur einzelne Menschen lebten. Aber auch alleinlebende Wollen wissen, was die Mehrheit weiß und so stellte ich Tag für Tag die Zeitungen zu. Ich selbst las niemals Zeitung, ich überflog zwar meist die großen Überschriften, aber jene schafften es nie mein Interesse so weit zu wecken, dass ich auch das kleiner geschriebene lesen wollte. Ich hätte auch garnicht die Zeit dazu gehabt, da ich es sonst nie geschaft hätte, all meine Zeitungen an die Adressen zu liefern. Nach der Arbeit kaufte ich mir fast immer ein kleines Frühstück, das eigentlich schon eine Jause war, da ich immer schon gleich nach dem Aufstehen einen Kaffee trank und eine Kleinigkeit as. Die Jause genoss ich dann in einem der Parks, die in der Nähe der Wohnungen lag, an die ich die Zeitungen lieferte. Dort sah ich meist Mütter mit ihren Kindern; in den letzten Jahren gesellten sich immer mehr Väter dazu und die Obdachlosen wurden weniger.

Als ich Arbeitete war es also meist Ruhig und ich begriff noch nicht, dass ich schon längst am Ufer einer Straße gelandet war. In der ersten Zeit nach der Entlassung, versuchte ich noch ab und zu in einen Parks zu gehen, aber irgendetwas in mir mein damaliges Vergnügen. Ich glaube der Grund dafür lag einerseits an dem mangel an Arbeit, dass heißt ich konnte es mir nicht vergönnen Ruhig zu sein, da ich ja vorhing nichts getan hatte, anscheinend verstand ich nicht weswegen ich ruhen sollte. Der andere Grund, der mir einfiel war, dass der seelige Zustand auch aus dem frühen Aufstehen bestand. Jetzt stehe ich immer erst um neun oder zehn auf, manchmal auch später. Mein Körper scheint einfach nicht mehr zu verstehen, warum er früher aufstehen sollte.

Dienstag, 29. Juni 2010

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Mein Leben in Wien ist eine ständige nahtod Erfahrung.

Montag, 28. Juni 2010

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Wortfetzen getarnt unter Gesprächen

Am Ast

Der Raum scheint zerissen und ich verstehe ihn nicht. Ich weis auch nichts über sein entstehen. Ich kann teilen, einteilen. Gelernetes Kartographieren. Vieles kenne ich aus der Werbung, ein wenig aus Büchern. Kleinigkeiten aus Gesprächen und manches aus Erlebtem. Die Geschäfte sehen aus, als währen sie zu heiß gewaschen worden – irgendwie unrichtig, unpassend. Dabei muss ich erkennen, dass es Früher wohl so war, dass sich ein Mensch im Spiegel sah und eine lächerliche Gestald vorfand, heute ist es so, dass sich die Lächerlichkeit keinen Spiegel findet, der ihrer größe Entspricht. Lächerlich auf allen Ebenen und ich mitten drin. Bin ich auch lächerlich? Ich frage mich ernsthaft, wie es passieren konnte, das eine Tierart so krotesk an ihrem Untergang arbeiten kann. Arbeit deshalb, weil es für mich ansträngend wirkt. Ich versuche zu vergessen indem ich genauer schaue. Ein Fuss vor den anderen, ich werde schon nachhause kommen.
Eigentlich wolte ich mir eine Arbeit finden. Etwas das ich kann, aber nichts aufregendes, etwas gemütliches, richtiges. Die Suche gestaltete sich schwierig. Es ist nicht einfach. Ich fand auch nichts. Ist das ein Jamer? Wer weiß das schon. Überdrüssig ist diese ganze Angelegenheit, die wir unser Leben nennen. Überdrüssig sind wir uns selbst geworden. Meine Kultur ist eine Schande für mich, ein toter Balast, ein nasser Waschlappen. Ich mitten drin. Zerteilt ist der Raum und ich teile ein.

Freitag, 25. Juni 2010

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Die Nacht ist grün, der Tag ist hell und die Hoffnung ist verschwunden.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Kleinigkeiten

Am Abgrund stehen bedeutet noch lange nicht in den Abgrund zu fliegen. Die Schau über ferne Länder ist auch dem gegönnt, der an der Kante steht oder schwebt. Meist das erstere, aber wie du weist, halten wir uns hier nicht mit Kleinigkeiten auf. Nicht weil wir keine kleinen Läute sind, sondern weil wir deren Beute sind. Der Sinn mag dir unterdessen verborgen bleiben, doch kümmer dich nicht, denn auch deine Sorgen werden sich dir einverleiben. Wehr dich nicht, lass es einfach geschehen, strampel nicht so viel und heul nicht wie einer, der sagt, dass er es nie kommen hat sehen. Wir halten uns hier nicht mit Kleinigkeiten auf, und du mein Freund solltest dies langsam begreifen.

Mittwoch, 9. Juni 2010

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Eine elends lange Straße wartete auf den Gang, der sie von ihrem Schicksal befreien sollte. Fassaden durchzogen von Zeichen, gelöst von der Straße verwiesen sie auf das Land, auf den Boden, mit dem und auf den sie gebaut wurde. Als ich den ersten Schritt wagte, begriff ich, dass es nicht einfach werden würde, heraus zu finden wer diese Straße erbaute und ob ich sie erhalten würde, indem ich auf ihr gehe. Die Sonne schien auf die linke Seite der Häuser, tauchte sie in ein gemütliches Gelb, um Kunde vom baldigen Rot zu geben. Die Stimmen der Vöglein quälten sich durch den Balast an Geräuchen, welche die einseitig, sich qulenden Maschinen von sich gaben, und die Menschen trotteten langsam, viel zu schnell aus ihren Arbeitställen, in ihre vermeintlichen Wohnstätten. Mich betrafen ihre Sorgen nicht, da mein Zuhause schon lange hinter mir lag und die Arbeit nichts als eine Illusion, die mein Bewusstsein nur noch matt in sich begreifen konnte.

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